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⚡6% hat er bereits: Kann das noch gesteigert werden?

Euro CHF Kurs steigt bis April 2024 um 6% zeigt Candlestick Chart

Der Euro hat nach einem schlechten Wochenauftakt die Oberhand zurück. Eine neue Handelsempfehlung ist aktuell in der Entstehung. Dreh- und Angelpunkt ist die von 0,9670 bis 0,9840 reichende Trading Range.

Euro Franken Entwicklung 2024 / CHF Kurs Prognose 2025

Der Euro wertet zum Schweizer Franken ab, wenn Europäische Zentralbank (EZB) und Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen senken. Eine Auswertung der drei großen Zinssenkungsintervalle seit 1999 zeigt einen Rückgang der Euro-Franken-Rate bis Ende 2025 auf 0,89 an, ehe es zu einem Anstieg auf 0,94 kommt.

"Wir sind nicht die Schweiz, wir sind der Euroraum. Wir sind in der Lage zu handeln, ohne uns um den Wechselkurs sorgen zu müssen", sagte vor wenigen Tagen ein Mitglied des EZB Governing Councils der Financial Times.

Die SNB begann vor drei Wochen das vierte Intervall. So wie bereits in den Jahren 1999 und 2011 hat sie es eiliger als die EZB. Mit Blick auf den Frankenkurs schrieb sie in ihrer Lagebeurteilung vom 21. März: "Bei Bedarf ist die Nationalbank auch weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein."¹

Am glimpflichsten kam der Euro davon, als es ihn noch gar nicht richtig gab. Das erste Intervall begann ein Jahr vor der Euro-Bargeldeinführung Anfang 2002.

1) Februar 2001 bis Mai 2003: Das erste Intervall zur Euro-Einführung

  • Der Euro-Franken-Kurs sinkt 1,54 auf 1,53 (-0,6%). Im Tief fällt er Ende 2003 auf 1,45 (-5,8%).
  • Die EZB verringert den Leitzins von 4,75% auf 2%.
  • Die SNB verringert den Leitzins von 3,25% auf 0,25%

2) September 2008 bis Juni 2009: Weltfinanzkrise Auslöser des zweiten Intervalls

  • Der Euro-Franken-Kurs sinkt von 1,58 auf 1,52 (-3,8%). Im Tief fällt er im Oktober auf 1,47 (-7,0%).
  • Die EZB verringert den Leitzins von 4,25% auf 1%.
  • Die SNB verringert den Leitzins von 2,75% auf 0,25%.

3) Juli 2011 bis Februar 2015: Sub-Zero-Zinsen wegen Euro-Staatsschuldenkrise

  • Der Euro-Franken-Kurs sinkt von 1,13 auf 1,09 (-3,5%). Im Tief fällt er auf 0,98 (-13,3%) auf Schlusskursbasis und ca. 0,88 auf Intraday-Basis (-22,1%) am 15.01 2015. Ursache ist die plötzliche Aufhebung einer drei Jahren und vier Monate zuvor eingeführten Euro-Stützgrenze von 1,20 CHF durch die SNB.
  • Die EZB verringert den Leitzins von 1,5% auf 0%, den Einlagenzins auf -0,50%.
  • Die SNB verringert den Leitzins von 0,25% auf -0,75% und radiert damit den in den von Franken-Kreditnehmern stehenden Zinsaufschlag (Marge) aus.

4) März 2024 bis ???

Aktuell beginnt das vierte Intervall

Die SNB hat wie 1999 und 2011 zuerst die Zinsen gesenkt. Die EZB wird im Juni nachziehen.

Ein neu eingefügter Satz in der EZB-Lagebeurteilung macht es möglich. Dieser spricht von der "Angemessenheit einer weniger restriktiven Geldpolitik".

Im Vergleich zu den vorausgegangen drei Intervallen hat die EZB dieses Mal das größte Zinspolster.

Das Ausgangsniveau des EZB-Leitzins ist 4,5%. Die SNB startete bei 1,75%. Das Polster der EZB beträgt 2,75%. 1999 waren es 1,25%, 2008 1,50% und 2011 1,25%.

Zwischenergebnis:

Ein Zinssenkungsintervall von EZB und SNB dauert im Schnitt 27 Monate. Dem Median (Zentralwert) zufolge sind es 26 Monate.

Der Euro wertet in dieser Zeit im Schnitt 2,6% (Median: 3,5%) gegenüber dem Schweizer Franken ab.

EZB, SNB Leitzins und EUR/CHF-Kurs Liniencharts 1999-2024

Der Euro fällt während des Intervalls tief und erholt sich am Ende des Intervalls. Die Tiefs liegen im Schnitt um 8,7% unter dem Wechselkurs zu Intervallbeginn.

Der Median für die Tiefs, der das negativ Gewicht des Mindestkurs-Schocks herausnimmt, lässt eine Euro-Abschwächung während des vierten Intervalls um 7,0% erwarten.

Eurokurs sinkt auf 0,94 CHF bis Juni 2026

Eine auf der statistischen Auswertung der von EZB- und SNB Zinssenkungen basierende EUR/CHF-Prognose kommt zu folgendem Ergebnis:

Die SNB beginnt das Zinssenkungsintervall am 21. März 2024. Der Schlusskurs vom 20. März von 1 Euro = 0,97 ist damit der Ausgangspunkt der Wechselkursprognose.

Bei einer Abschwächung des Euro um 3% sinkt sein Kurs auf 0,94 CHF bis Juni 2026 (26 Monate).

Vor dem Intervallende, wahrscheinlich 2025 auf 2026, sinkt der EUR/CHF auf 0,89 (-7%). Er trägt damit den Fakten Rechnung, während des Intervalls ein bedeutsames Tief zu markieren.

Überdies hat der Euro eine saisonale Anfälligkeit für hohe Verluste in den Monaten Dezember und Januar.

Ist dieses Tief abgearbeitet, wäre der 5. große Wechselkurszyklus der Euro-Franken-Rate seit 1970 beendet.

Siehe:
EUR/CHF-Ausblick 2025-2030


¹Die SNB wird am Devisenmarkt aktiv zu sein, um den Schweizer Franken abzuschwächen bzw. nicht zu stark gegenüber dem Euro aufwerten zu lassen.

Euro 2 Wochen auf Underperform

Der Eurokurs sinkt wegen eines Wedge Top gefolgt von einem Tieferen Hoch (TH) auf 0,9750. Weil es sich um ein signifikantes Wedge Top handelt, ist eine zwei Wochen dauernde Bewegung nach unten angezeigt.

Keine große (major), aber doch eine kleine (minor), Aufwärtstrendlinie hat der Euro-Franken-Kurs gleich zu Beginn des 2. Quartals gebrochen.

Wegen den drei Wedge Top Aufwärts-Stößen sowie bärischem 1-Kerzen und 4-Kerzen-Reversal ist daher ein zweiteiliger Rückgang erforderlich.

Aktuell läuft der erste Teil. Er dürfte an der 20-Tage-Linie enden. Es folgt der zweite Teil mit einem Rückgang auf 0,9630.

Chart Prognose EURCHF Entwicklung Rückgang 2. Aprilhälfte

Es kann noch tiefer gehen. Die Kursentwicklung würde dann Euro-Leerverkäufern, die bei 0,9570 Short gingen, einen Bailout spendieren.

Dax Entwicklung Test fehlgeschlagenes Verkaufsignal

Solche Bailouts sind zuverlässig. Gestern gab es im Dax Future einen. Dort konnten Shortseller, die am 19. März auf fallende Kurse setzen, doch noch zu Breakeven aussteigen.

Wegen der großen Anspannung, die sie in den letzten Wochen wegen des steilen Anstieg des Dax hatten, versprechen sie sich: "So etwas mache ich nie wieder!"

Im Euro-Franken-Kurs gab es den letzten großen Bailout für Euro-Käufer, die vor dem Jahresend-Crash kauften.

Die Price Action spiegelt das menschliche Verhalten, dass jeder eine zweite Chance verdient.


EUR/CHF-Ausblick am EZB-Tag mit handgezeichneter Prognose

Das vor Wochenfrist auf den Euro ausgeschriebene Verkaufsignal ⏬ bekommt eine zweite Chance: Tritt es doch noch ein, sind zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:

  1. Die Euro-Leerverkäufer haben ihren Spekulationsgewinn und agieren angesichts des weiterhin starken Aufwärtstrends vorsichtiger. Das macht es für die Euro-Bullen leicht den Kurs erneut nach oben zu pushen.
  2. Die Vereinigung zwischen EUR/CHF-Entwicklung und 20-Tage-Linie ist da und damit endet das Extremverhalten. Auch das untermauert einen weiteren Anstieg des Euro.

Gestern war für den EUR/CHF-Kurs ein unspektakulärer Tag mit kleiner Daily Range zwischen 0,9790 und 0,9820. Das Ergebnis ist eine ängstliche Kerze (Doji, 1 im Chart).

Heute wird wegen der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) Bewegung reinkommen. In der aktuellen Price Action des EUR/CHF-Kurses gibt es aber keine Anhaltspunkte für etwas Überraschendes.

Allerdings hatte es vor der Paukenschlag-Sitzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit der Ausnahme des Dauersignals "Fortsetzung Aufwärtstrend" auch Nichts Verwertbares gegeben...

Am wahrscheinlichsten ist die Bildung einer Outside-Kerze, die ein Hoch über dem Hoch und ein Tief unter dem Tief des Doji und der Kerze davor setzt.

Daily Chart EURCHF mit Prognose Outside Bar eingezeichnet

Der Aufwärtstrendlinie folgend immer höher

Ein 3-Push-Pattern zusammen mit einer bärische Reversal-Kerze wollen Schweizer-Franken-Käufer mobilisieren. Es bleibt bei einem Versuch, und so weitet der Eurokurs seinen Anstieg aus.

Die Marke von 0,98 im Griff habend, steigt der Euro auf 0,9825 CHF. Bis zum Jahreshoch vom 4. April 2024 bei 0,9850 ist es jetzt nur noch ein Katzensprung.

Drei Aufwärts-Stöße, auf welche oft eine zweiwöchige Abwärtskorrektur folgt, verlaufen im Sand. Auch die Reversal-Kerze führt nicht zu einem Test des 20 exponenziell, geglätteten Durchschnitts (20 EMA).

So sieht es in der Praxis aus, wenn eine Handelsempfehlung auf tiefere Kurse mit guter Eintrittswahrscheinlichkeit von 60% dabei ist zu scheitern.

Noch ist es allerdings nicht so weit. Die Empfehlung wird inkorrekt⏬, wenn der Kurs ein Zehntausendstel über 0,9850, also auf 0,9851 steigt.

Dann gibt es neue Informationen: Findet der Euro dort oben neue Käufer? Oder ist der von Euro-Gewinnmitnahmen ausgehende Druck stärker?

Im ersten Fall entsteht eine weitere, weiße Trendkerze und der EUR/CHF-Kurs ist plötzlich im Einzugsbereich von 1 zu 1 (Parität).

Im zweiten Fall kommt es zur Mittelwertrückkehr (Mean Reversion) und einem Test des 20 EMA (blaue Linie). Nach einem solchen Test setzt sich ein Aufwärtstrend in der Regel fort.

Devisendiagramm EURCHF Entwicklung mit drei Prognose Pfeilen

Eine Zäsur für den Euro wäre ein scharfer Rückgang, bei dem die Aufwärtstrendlinie klar durchbrochen wird.

Das ist denkbar, sollte ein hoher Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) für das nächste Treffen die Senkung der Zinsen in Aussicht stellen.


Zerplatzter Traum – das kommt als Nächstes

Der Eurokurs beginnt nach hastigem Anstieg im späten Stadium eines Aufwärtstrends plötzlich zu fallen, und so platzt der Traum auf 1 Euro = 1 Franken gleichzuziehen. Was gerade passiert und als Nächstes kommt, wird die EUR/CHF-Entwicklung wochenlang prägen.

Diese Nuancen dürften den Wenigsten auffallen: Von "Waning Momentum" spricht man angesichts der Swing Hochs des EUR/CHF-Kurses auf dem Tages-Chart. Kerze 2 hatte Kerze 1 um 0,35% übertroffen, Kerze 3 Kerze 2 um 0,31%. Das Stairs Pattern ist ein Warnsignal für den Euro.

Stairs Pattern mit Waning Bull Momentum EURCHF Tages-Chart

Auf dem 4-Stunden-Chart war der EUR/CHF-Kurs während des europäischen Handels am Gründonnerstag mit viel Schwung durch eine Aufwärtstrendlinie gebrochen.

Es folgte der Anstieg auf das Swing- und 13-Monatshoch bei 0,9850 CHF (Höheres Hoch). Dann der plötzliche zweite Rücksetzer. Eine solche Trendumkehr (Reversal) führt in der Regel zu einer längeren Abwärtsphase unterbrochen von einem kleinen Pullback nach oben.

Das erstes Kursziel für den Euro liegt bei 0,9680 CHF. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für eine Erreichen bis etwa nächsten Mittwoch ist 60%. 

Erläuterung:
Es handelt sich gemäß Price Action um die Wahrscheinlichkeit für eine gleich weite Bewegung (äquidistanter Move). Ausgehend vom aktuellen Kurs von 0,9770 liegt die Wahrscheinlichkeit dass es zuerst zu einen Rückgang auf 0,9680 bei 60% und die Wahrscheinlichkeit, dass zuerst zu einem Anstieg auf 0,9850 bei 40%.

Danach wird man sehen können, ob und wie viel des Aufwärtstrends auf dem Tages-Chart  zurückgenommen wird. Auf diesem war der Euro zwischen 29. Dezember 2023 und 4. April 2024 von 0,9250 auf 0,9850 (+6,4%) gestiegen.

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Price-Action-Ansatz für Schweizer Exporteure mit Euro

Bull Trend Reversal EUR CHF-Kurs 4 Stunden Chart

Euro schiesst auf 0,9850 CHF hoch

Der Franken schwächt sich wegen eines deutlichen Teuerungsrückgangs in der Schweiz ab. Der Eurokurs steigt im Gegenzug mit 0,9850 CHF auf den höchsten Stand seit 2. Mai 2023.

Keinen Anstieg der Konsumentenpreise gab es im März, meldet das Bundesamt für Statistik. Die Preise verharrten auf dem Niveau vom Februar. Gegenüber März 2023 stiegen sie um 1%. Auch das ist weniger als erwartet.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) muss wohl bei ihrem vor zwei Wochen eingeleiteten Zinssenkungskurs das Tempo erhöhen. Die nächste Zinssenkung auf dann 1,25%, womöglich sogar auf 1%, dürfte es im Juni geben.

Der Euro-Anstieg auf 0,9850 führt dazu, dass der Schweizer Franken um 6,4% weniger kostet als zu Jahresbeginn (0,9270).

5 Minuten Chart steiler Anstieg EUR/CHF-Kurs



EUR/CHF-Entwicklung bei 0,98💶

Während die Inflationsschere zwischen der Schweiz und der Eurozone zugeht, verkleinert zunächst auch der Euro seinen Abstand zu einem gleichgewichteten Wechselkurs.

Der Anstieg auf 0,9805 CHF in Reaktion auf die tiefer als erwartete Euroraum-Inflation von 2,4% bleibt allerdings unter den Erwartungen.

Entwicklung Verbraucherpreise Euroraum Schweiz Liniencharts

Die Europäischen Zentralbank (EZB) kann rascher die Zinsen senken. Das steht aus fundamentaler Sicht jetzt erst einmal einem Wechselkursgleichgewicht von 1 Euro = 1 Schweizer Franken im Weg.

Price Action

Anstatt das Jahreshoch bei 0,9820 anzugreifen, werden Euro-Positionen bereits bei glatt 0,98 verkauft. Diese Gewinnmitnahmen flachen den Channel ab.

Ferner bricht der Eurokurs abwärts aus dem neuen Channel aus. Damit schwinden die Chancen auf EUR/CHF-Höchstkurse über 0,9820.

Die Wahrscheinlichkeiten für Anstieg oder Rückgang liegen aktuell zwischen 45% und 55% und erlauben keine Prognose.

Nach dem guten Monatsauftakt geht dem Euro die Puste aus.

Kerzenchart Spike und Channel Trend neigt sich dem Ende

Euro überzeugt und beeindruckt

Der Eurokurs ist inmitten eines weekly Aufwärtstrends und verfolgt das Ziel eines neuen Jahreshochs. Der Schweizer Franken hat bisher nichts entgegenzusetzen.

+0,8% und damit das doppelte der mittleren monatlichen Aufwertung hat der Euro bereits zugelegt. Sein Wechselkurs steigt, in einem was die Price Action als Spike-und-Channel-Trend klassifiziert, von 0,9710 auf 0,9790 CHF. 

Nächstes Kursziel ist die obere Linie des Channels bei 0,9810/20. Hier befindet sich das Jahreshoch, das genau vor einer Woche erreicht wurde.

Die Schweizer-Franken-Käufer, deren Verhalten die schwarzen Kerzen zeigen, lassen, mit Ausnahme des Pullbacks nach dem Spike und zwei unbedeutenden kleinen Kerzen über Nacht, ihre Präsenz missen.

Insgesamt besitzt die aktuelle Konstellation eine Wahrscheinlichkeit von 60% für einen Anstieg der EUR/CHF-Entwicklung auf 0,9810.

Der Euro dürfte ferner in der Lage sein, einen etwaigen Channel-Ausbruch nach unten vor dem dritten Aufwärts-Stoß abzufangen. Anschließend würde er wieder steigen.

Spike und Channel Aufwärtstrend in EURCHF Kursentwicklung

Die bärische Seite, die den CHF stärken will, hat die schwächeren Argumente:

  • Der Abstand zwischen EUR/CHF-Kurs und 20-exponenziell, geglätteten Durchschnitt ist zu groß, weshalb es einer Abwärtskorrektur bedarf. Es ist allerdings sehr schwierig einen Aufwärtstrend zu stoppen.

  • Mit den sinkenden Kursen am Aktienmarkt sinkt auch die Risikobereitschaft. Großanleger verkaufen Aktien und parken die Erlöse in CHF-Währung. Dieser Effekt kommt allerdings nicht so sehr zum tragen wie sonst. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ging letzten Monat auf Zinssenkungskurs.

EUR/CHF-Prognose: Etwas runter, dann wieder hoch

Der Euro-Franken-Kurs macht aktuell etwas, was er noch nie zuvor gemacht hat: Es ist ein Phänomen im Kursverlauf, das mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit baldigst endet. Wer Euro oder Franken umwechseln will, zieht daraus einen Vorteil.

Die 20-Tage-Linie hat eine Sonderstellung. Sie ist der einzige Indikator, den die Price Action respektiert.

Warum eine 20er-Linie, nicht eine 17er oder 22er?

Die in Kursverläufen zum Ausdruck kommende Price Action basiert auf menschlichem Verhalten und hat daher eine genetische Grundlage.

Jeder kennt klassische 80-20-Verhältnisse. Beispielsweise machen Unternehmen oft mit 20% ihrer Kunden 80% des Umsatzes. 20% der zur Auswahl stehenden TV-Kanäle werden zu 80% der Zeit vor dem Fernseher geschaut.

Es ist also kein Zufall, dass die 20-Tage-Linie ein so wertvolles Instrument ist, um fundierte Wechselkursprognosen zu treffen. Es gibt auch Beispiele für 80 (siehe unten).

Zumeist kommt der exponenziell, geglättete 20er-Durchschnitt zum Einsatz. Er gewichtet den Kursverlauf der letzten fünf Tage höher als den vor 20-25 Tagen. Es funktioniert auch eine normale 20-Tage-Linie.

Die 20-Tage-Linie fungiert als dynamisch verlaufende Unterstützung und Widerstand. Weil der Euro-Franken-Kurs aktuell am steigen ist, nimmt sie die Funktion einer Unterstützung ein.

Sensation

Und jetzt kommt die kleine Sensation: Der Euro-Franken-Kurs hat diese Linie seit über zwei Monaten nicht berührt. Das gab es noch nie. Selbst als er im Jahr 2007 auf 1,68 geklettert war, war das mit einem Test der 20-Tage-Linie verbunden.

Man muss keine Prophet sein, um zu sagen: Der Rückfall auf die 20-Tage-Linie wird baldigst eintreten. Eine solch extreme Kursentwicklung, wie sie aktuell vorliegt, ist eine Steilvorlage für eine Mittelwertrückkehr (Mean Regression).

Denn der Euro-Franken-Kurs macht aktuell etwas, das es noch nie zuvor gab. Extremes Verhalten hat noch jedes Mal ein Ende gefunden (bei Menschen spätestens mit dem Tod).

Ist der überfällige Rückgang des Euro-Franken-Kurses erfolgt und der Kontaktpunkt mit der 20-Tage-Linie hergestellt, steht einem neuerlichen Anstieg nichts im Weg.

Der kräftige Aufwärtstrend bleibt intakt. Eine weitere Price-Action-Regel besagt: 80% der Versuche einen starken Aufwärtstrend umzukehren, scheitern. (80% der Krankheitsausfälle in einem Unternehmen gehen auf 20% der Belegschaft zurück).

EUR/CHF-Kurs Diagramm zu lange über 20-Tage-Linie

Aktuell nimmt die 20-Tage-Linie einen Wert von 0,9734 an, der Euro-Franken-Kurs notiert bei 0,9809. Er hat die bärische Kerze vom Vortag bereits um ein Zehntausendstel unterschritten und damit ein Signal auf Kursfall ausgelöst.

In den kommenden Tagen könnte daher bereits die Vereinigung von Euro-Franken-Kurs mit der 20-Tage-Linie bei ca. 0.9850 stattfinden.

Scheitert das obige Signal, weil der Eurokurs zuerst über das Hoch der bärischen Kerze steigt, anstatt auf die 20-Tage-Linie zu sinken, ist das für gewiefte Devisenmarktakteure auch kein Problem. Sie wählen eine andere Taktik.

Scaling In

Beispiel: 90000 Euro sollen zu einem möglichst hohen Kurs leerverkauft werden.

Die ersten 30000 Euro werden beim Erreichen des Jahreshochs von 0,9850 leerverkauft. Findet der Euro über dem Jahreshoch keine neuen Käufer und fällt gleich wieder zurück, kommt das Pressen zum Einsatz.

Das heißt, man verkauft in den sinkenden Kursverlauf hinein schrittweise die zweiten 30000 Euro sowie die dritten 30000 Euro und kauft die gesamten 90000 Euro bei Erreichen der 20-Tage-Linie zurück: Spekulationsgewinn.

Steigt der Eurokurs hingegen um 0,3% über 0,9850, also auf 0,9880, wird die zweite Tranche der 30000 Euro leerverkauft (der Eurokurs hat die Swing Hochs vor 0,9850 jeweils um 0,3% übertroffen).

Die dritte Tranche wird bei 0,9910 leerverkauft und der Grund wäre das Überschießen eines im März begonnenen Aufwärtskanals.

Auf ein solches Überschießen folgt in acht von zehn Fällen ein Breakout an der Unterseite des Aufwärtskanals.

Ohne das Phänomen 20-Tage-Linie würde dieser diskretionäre Devisenhändler seine leerverkauften Euro bei einem Absinken auf 0,9850 zurückkaufen und damit einen Spekulationsgewinn erzielen.

Die erste Tranche wäre Breakeven, die zweite und dritte Tranche wären im Plus.

Wegen dem obig beschriebenen Phänomen spielt die Zeit aber für ihn. Er kann warten, bis der Kontaktpunkt zwischen Euro-Franken-Kurs und 20-Tage-Linie hergestellt ist und einen größeren Gewinn erzielen.

Was 25 Jahre Euro CHF Kursentwicklung für 2024 anraten

Der Euro setzte in einem Vierteljahrhundert Kursentwicklung zum Schweizer Franken fünfmal zu Jahresbeginn einen Tiefpunkt, und zwar 1999, 2003, 2006, 2013  und 2015. Gelingt es ihm 2024 zum sechsten Mal?

Nicht weniger spannend ist die Frage: Was, wenn nicht? Dann würde der Euro-Franken-Kurs im laufenden Jahr unter 0,9260 sinken.

Unvorstellbar für viele. Aktuell muss man für die Gemeinschaftswährung 0,98 Franken bezahlen.

Auf einem Devisendiagramm, wie einem Linien- oder Candlestick-Chart, ist wegen des Anstiegs der letzten Monate inzwischen viel leerer Raum unter der Kursentwicklung entstanden.

Es geht gegen die Natur vieler Menschen anzunehmen, dass der Kurs dort reinfallen wird.

Jedoch setze der Euro-Franken-Kurs in 15 der letzten 25 Jahre sein Jahrestief zwischen Mai und Dezember. Das bedeutet: Es gibt eine Wahrscheinlichkeit von 60%, dass der Eurokurs im laufenden Jahr unter 0,9260 Franken fällt.

"Have a good probability to make money"

60% ist eine gute Wahrscheinlichkeit, um an den Finanzmärkten Geld zu verdienen. Diesem Satz dürfte Star-Geldanleger Ray Dalio zustimmen.

Hintergrund

In den ersten vier Monaten des Jahres setzt der Euro-Franken-Kurs mit einer Wahrscheinlichkeit von 92% entweder das Jahreshoch oder das Jahrestief. Nur zweimal ließ er sich länger Zeit: 2005 dauerte es 6 Monate, 2001 5 Monate.

Ist das Tief vom 3. Januar 2024 bei 0,9260 nicht das Jahrestief, bekommen die, die jetzt Euro kaufen, ein Problem.

Umgekehrt bestärkt Schweizer-Franken-Käufer, die ein austoppen des Kurses zwischen 0,98 und 1,01 erwarten Folgendes:

Der Euro setzte drei seiner sechs Jahrestiefs in den 00er-Jahren, als er in einem langfristigen (säkularen) Aufwärtstrend war. Es gelang ihm lediglich zweimal nach dem Rekordhoch vom Oktober 2007 bei 1,68 CHF:

Einmal davon war Anfang 2015, als die Schweizerische Nationalbank (SNB) eine 40-monatige Euro-Stützgrenze bei 1,20 CHF aus heiterem Himmel aufhob.

Tabelle mit den Hoch und Tiefs des Euro-Franken-Kurses der letzten 25 Jahre

Rechnet man es nüchtern durch, zeigt sich der Appeal einer Wette auf ein Comeback des Schweizer Franken:

Die Wahrscheinlichkeit, dass der EUR/CHF-Kurs um 5 Rappen (gerundet, das Kursziel ist noch etwas mehr) fällt, beträgt 60%: 5 mal 60 = 300.

Die Wahrscheinlichkeit, dass er 3 Rappen auf 1,01 steigt, ist 40%: 3 mal 40 = 120.

300 ist mehr als doppelt so hoch wie 120. Das ist ein exzellentes Rechenergebnis und rechtfertigt eine Wette auf ein Comeback des Schweizer Franken einzugehen.

Wenn eine solch aussichtsreiche Wette von schweizer-franken.eu entdeckt werden kann, kann man sicher sein, dass es in der Finanzwelt bereits jede Menge Menschen und Artifizielle-Intelligenz-Computer gibt, die diese Wette auch auf dem Radarschirm haben.

Der Euro muss also aufpassen.

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