Das dreiköpfige Direktorium der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verschärft sein Interventions-Rhetorik mit Bezug auf den aktuellen Euro Schweizer Franken Wechselkurs.
Nachdem der Präsident der SNB, Dr. Philipp Hildebrand, in einer Rede am Montag ausdrücklich vor einer Flucht aus dem Euro in den Schweizer Franken gewarnt hat, ergreift der Vizepräsident des SNB-Direktoriums, Prof. Dr. Thomas Jordan, das Wort.
Die Schweizerische Nationalbank würde einer unkontrollierten Aufwertung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro entschieden entgegentreten. Aufgrund der Krise bei den Staatsfinanzen in der Eurozone, könne der Euro unter anhaltenden Verkaufsdruck geraten, so Jordan.
Die Euro-Schuldenkrise könne zu einer weiteren Destabilisierung des Euro führen und damit erneuten Aufwertungsdruck beim Schweizer Franken erzeugen. Die SNB werde vor dem Hintergrund von Preisstabilität nicht erlauben, dass das Risiko von deflationären Entwicklungen zu hoch werden würde.
Die enge wirtschaftliche Verflechtung der Schweiz und der Europäischen Union könnte dazu führen, dass die Euro Schuldenkrise negative Auswirkungen auf die Schweiz habe. Davon betroffen wären insbesondere Schweizer Exportgüter.
Die SNB prognostiziert weiterhin ein wirtschaftliches Wachstum in der Schweiz von 1,5 Prozent für 2010. Innerhalb der Schweizer Nationalbank geht man jedoch offensichtlich davon aus, dass die Probleme der Euro-Staaten nicht schnell verschwinden werden und für einen ausgedehnten Zeitraum die Finanzmärkte beschäftigen könnten.
Die damit einhergehende Flucht aus dem Euro in den Schweizer Franken erhöhen die Deflationsrisiken und belasten den Exportsektor. Der Euro Schweizer Franken Wechselkurs bleibt damit weiterhin Spielball der Schweizerischen Nationalbank.