So profitiert CHF Devisenkurs von Euro-Flucht

Auch ein CHF Devisenkurs bei EUR/CHF 1,30 kann die Flucht aus dem Euro in den Schweizer Franken nicht aufhalten. Fließen täglich fünf Milliarden Euro in den Schweizer Währungsraum?

Es hat den Anschein, dass der Schweizer Franken von deutschen Anlegern zunehmend als Ersatz für die Deutsche Mark (DM) gesehen wird. Direktbanken berichten über Anstiege bei Fremdwährungskonten von 50 Prozent und mehr.

Dabei sind es nicht die Zinsen, welche den Schweizer Währungsraum attraktiv machen. Wer ein Franken-Konto bei einer Schweizer Bank eröffnet, bekommt aufgrund der Niedrigzinspolitik der Schweizerischen Nationalbank fast keine Verzinsung auf seine Geldanlage.

Die Angst und das gesunkene Vertrauen in die europäische Gemeinschaftswährung führen dazu, dass man dem Euro-Raum den Rücken zukehrt. Insbesondere deutsche Anleger fürchten sich vor einer Geldentwertung durch Inflation.

Hinzu kommen Rettungspakete im dreistelligen Milliardenbereich und eine Europäische Zentralbank, welche Staatsanleihen von Ländern wie Griechenland kauft und so ihre Glaubwürdigkeit verliert.

Wer sein Geld umschichtet aus dem Euro in den Schweizer Franken kann trotz der meist zinsloses Schweizer Konto einen Gewinn erzielen. Wenn nämlich der CHF Devisenkurs weiter steigt und sich die Euro Abwertung fortsetzt, erzielen Anleger einen Wechselkursgewinn.

Sollte der Euro CHF Devisenkurs beispielsweise von EUR/CHF 1,33 auf EUR/CHF 1,28 bis zum Jahresende 2010 fallen, beträgt die Rendite knapp vier Prozent. Der Euro hat seit Dezember 2009 kontinuierlich gegenüber dem Schweizer Franken abgewertet und ist von EUR/CHF 1,51 auf 1,31 gefallen.

Der Devisenexperte und Chefstratege Mansoor Mohi-uddin von der UBS in Singapur sagte, die Euro Erholung wäre von kurzer Dauer. In der Schweiz würde die Wirtschaft schneller wachsen als im Euro-Raum, die Staatsverschuldung sei gering und der Franken werde auch zunehmend bei Zentralbanken beliebt.