Der Umrechnungskurs des Euro zum Schweizer Franken (Sfr) ist zum ersten Mal seit zwei Tagen wieder gefallen. Während des Handels an den europäischen Devisenbörsen fiel der Eurokurs unter die Marke von 1,31 Sfr. Am Vortag erreichte die Gemeinschaftswährung noch eine Wochenhoch bei 1,3270 Sfr.
Die Europäische Zentralbank (EZB) fixiert den Euro Schweizer Franken Kurs am Donnerstag Nachmittag auf 1,3138 Sfr. Damit kostete der Schweizer Franken umgerechnet 76,12 Euro-Cents. Bisher am teuersten war die Schweizer Währung am 8. September 2010. Damals hatte 1 Schweizer Franken einen Gegenwert von 78,33 Euro-Cents.
Schwache Konjunkturdaten aus dem Euroraum sind für die negative Euro Sfr Kursentwicklung maßgeblich verantwortlich. Die Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe für Deutschland (55,3 Zähler) und Frankreich (55,4 Zähler) sind unter den Prognosen der Analysten zurückgeblieben.
Dollarkurs Sfr ganz schwach
Die Dollarkursentwicklung zum Schweizer Franken ist weiter gefallen und wird derzeit bei der Marke von 0,98 Sfr gehandelt. Damit erreichte der Dollarkurs ein neues Jahrestief 2010 und wird derzeit auf Kursniveau gehandelt wie seit März 2008 nicht mehr.
Damals war die Nachfrage nach dem Schweizer Franken aufgrund der Finanzkrise besonders hoch. Insbesondere der Schweizer Franken galt zu diesem Zeitpunkt neben dem Japanischen Yen als die sicherste Hauptwährung. Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung in den Vereinigten Staaten war nicht absehbar.
Sfr Yen Kurs mit Aufwärtsdrall
Der Schweizer Franken hat in den letzten Wochen auch gegenüber dem Japanischen Yen (JPY) kräftig aufgewertet. Der Sfr Kurs kletterte seit Anfang August 2010 von 80,15 Yen auf 85,50 Yen. Hierbei spielt auch die Intervention der Bank von Japan eine Rolle.
Die geld- und fiskalpolitischen Entscheidungsträger Japans wollen eine Schwächung des Yen herbeiführen und intervenieren zu diesem Zwecke seit dem 15. September 2010 am Devisenmarkt. Dabei erhält die Bank von Japan keine Unterstützung von der Fed oder EZB und muss unilateral vorgehen, wie vor ihr bereits die Schweizerische Nationalbank (SNB).