Am Devisenmarkt konnte der Euro verlorenes Terrain zum Schweizer Franken gutmachen. Der Euro Wechselkurs kletterte in wenigen Stunden von 1,3070 CHF auf 1,3264 CHF. Die Europäische Zentralbank fixierte im Laufe der Euro Rallye den offiziellen Referenzkurs auf EUR/CHF 1,3163. Damit hatte 1 Schweizer Franken einen Gegenwert von 75,97 Euro-Cents.
Die europäische Gemeinschaftswährung erhielt Rückenwind durch einen abermaligen Anstieg des Ifo Geschäftsklimas. Der wichtige Konjunkturindikator für die Bundesrepublik Deutschland erhöhte sich von 106,7 Zähler auf 106,8 Zähler. Ökonomen hatten im Vorfeld einen Indexstand von 106,3 Zähler prognostiziert.
Das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe bleibe weiter gut, teilte das Münchener Ifo Institut mit. Gleichzeitig habe sich die Lage im Einzelhandel zum dritten Mal in Folge verbessert. Die Einzelhändler würden die gegenwärtige Lage so positiv wie beim Boom durch die deutsche Widervereinigung beurteilen. Hinzu komme eine geringfügige Aufhellung der Geschäftslage im Baugewerbe.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) teilte in ihren Monatsbericht mit, dass hohe Schweizer Franken Kurse nur wenige Schweizer Unternehmen belastet hätten. 25 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die CHF Kursentwicklung negativ für ihre Geschäftstätigkeit gewesen sei. Mehr als 50 Prozent sagten, dass die Frankenkurs Aufwertung keinen spürbaren Effekt gehabt hätte.
Steigende Risikobereitschaft
Eine positive Entwicklung an den Aktienmärkten wirkt sich positiv auf den Wechselkurs der europäischen Gemeinschaftswährung aus. Die damit einhergehende steigende Risikobereitschaft führt dazu, dass Investoren ein geringeres Sicherheitsbedürfnis haben. Dadurch sinkt die Nachfrage nach dem Schweizer Franken.
Aus charttechnischer Sicht ist das Kurshoch des Euro aus der letzten Woche bei 1,3390 CHF entscheidend. Wenn es der Eurokursentwicklung gelingt, die Marke von 1,34 CHF zu überspringen, hätte der kurzfristige Aufwärtstrend weiteres Potential nach oben. Andernfalls droht der mittelfristige Abwärtstrend erneut das Ruder zu übernehmen.