Im amerikanischen Handel am Dienstag erreichte der Euro CHF Kurs ein neues Jahrestief. Die europäische Gemeinschaftswährung setzte ihre Talfahrt nach kurzer Unterbrechung fort und fiel auf 1,2850 CHF. Der Schweizer Franken kostete 77,82 Euro-Cents.
Wenige Stunden zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den offiziellen Referenzkurs auf 1,2935 CHF festgesetzt. Nach positiven Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten hatte es zunächst danach ausgesehen, dass sich der Eurokurs CHF stabilisieren könnte und von der gestiegenen Risikobereitschaft an den Finanzmärkten profitiere würde.
Der Case/Shiller Hauspreisindex ist um 4,2 Prozent gestiegen und hatte damit positiv überrascht. Volkswirte hatten eine Erhöhung um 3,8 Prozent prognostiziert. Der Index umfasst die Häuserpreise von 20 urbanen Regionen in den Vereinigten Staaten und wird in Form eines gleitenden Durchschnitts der letzten drei Monate errechnet. Es handelt sich um einen vergleichsweise trägen Index, welcher die Lage am US-Immobilienmarkt sehr gut widerspiegelt.
Mit dem Verbrauchervertrauen konnte eine weitere wichtige Konjunkturnachricht die Erwartungen der Analysten übertreffen. Der Wert kletterte von 50,7 Zähler auf 53,5 Zähler und beendete einen zweimonatigen Abwärtstrend.
Mit der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank Fed zwei Stunden vor dem Börsenschluss an der Wall Street änderte sich die Situation schlagartig. Die Fed hatte bei ihrer Sitzung vor zwei Wochen beschlossen ihre Bilanzsumme nicht weiter zu verringern und mit vereinnahmten Zinseinnahmen neue Anleihen zu kaufen.
Einige stimmberechtigte Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed (FOMC) zeigten sich besorgt über diese Maßnahme. Damit würde die Fed signalisieren, dass sie bald zu einer erneuten quantitativen Lockerung übergehen werde. Mit der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls fielen die Aktienindizes ins negative Terrain. Auch der Euro musste fortan wieder Kursverluste zum Dollar und dem Schweizer Franken hinnehmen.