Eurokurs Franken setzt Talfahrt fort
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Eurokurs Franken setzt Talfahrt fort


Am Devisenmarkt ist der Eurokurs Franken unter die Marke von 1,30 gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung beendete bei 1,2964 CHF den amerikanisch geprägten Devisenhandel am Freitag. Damit kostete der Schweizer Franken umgerechnet 77,14 Euro-Cents. Die Fluchtwährung Franken bleibt für viele Anleger aus dem Euroraum die bevorzugte Alternative.

Gemeinsame Staatsanleihen für die Eurozone wird es vorerst nicht geben. Frankreich stellte sich auf die Seite Deutschlands und hat dem Projekt von Eurogruppen-Chef Jean Claude Juncker vorerst eine Absage erteilt. Der französische Staatspräsident, Nicolas Sarkozy, ließ sich allerdings eine Hintertür offen. Euro Staatsanleihen könnte man eventuell zu einem späteren Zeitpunkt in Erwägung ziehen.

Der Eurokurs Franken ist gefallen, nachdem Berlin und Paris ihre Positionen aufeinander abgestimmt haben. So hat Sarkozy auch der Forderung nach einer Verdopplung des 750 Milliarden Euro Rettungsschirmes eine Absage erteilt. Poltische Beobachter vermuten, dass sich Frankreich durch die aktuelle Zugeständnisse, deutsche Unterstützung im Rahmen des französischen G20 Vorsitzes sichern wollte.

Die Ablehnungshaltung der zwei größten Euro-Staaten, zeigt Spuren beim Eurokurs Franken. So ist der Wechselkurs der europäischen Gemeinschaftswährung zum Schweizer Franken weniger als zwei Cents vom Allzeittief entfernt. Dieses hat die Euro Kursentwicklung bei 1,2766 CHF am 8. September 2010 gebildet.

Aus fundamentaler Perspektive wurde die negative Euro CHF Entwicklung durch schwache Konjunkturdaten aus dem Euroraum untermauert. Der deutsche Außenhandelsüberschuss fiel überraschend von 15,4 auf 14,3 Milliarden Euro. Volkswirte hatten einen Überschuss der BRD beim internationalen Handel mit Waren von 15,3 Milliarden Euro prognostiziert für den Berichtsmonat Oktober 2010.

Es existiert eine Tendenz, dass die deutschen Absätze im Euroraum zurückgehen. In den aufstrebenden Volkswirtschaften von Asien und Lateinamerika läuft der Exportmotor weiterhin auf Hochtouren. Die französische Industrieproduktion fiel von +0,1 Prozent auf -0,8 Prozent im Oktober 2010 und ebenfalls deutlich stärker als erwartet.