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Schweizer Franken stoppt den Eurokurs
17.01.11
14:57
Der Euro Wechselkurs konnte nicht erneut über die Marke von 1,29 Schweizer Franken klettern. Zum Wochenauftakt fiel der Eurokurs CHF auf 1,2831. Damit verteuerte sich der Franken auf 78,06 Euro-Cents. Aktuell wird die europäische Gemeinschaftswährung durch die undurchschaubare Haltung der Bundesrepublik Deutschland in Bezug auf eine mögliche Aufstockung des 750 Milliarden Euro Rettungsschirms belastet.
In der letzten Woche hatte es danach ausgesehen, dass die deutsche Bundesregierung einer Erhöhung bei der European Financial Stability Facility (EFSF) zustimmen würde. Allerdings hat sich offenbar mit den erfolgreichen Platzierungen von portugiesischen- und spanischen Staatsanleihen die Meinung wieder geändert.
Weitere angedachte Maßnahmen, wie die Verringerung der Zinskosten für Staaten, welche den Rettungsschirm in Anspruch nehmen oder der direkte Erwerb von Staatsanleihen durch EFSF liegen damit erst einmal auf Eis. Auf dem Treffen der Euro-Finanzminister wird mit keinen substanziellen Entscheidungen gerechnet.
„Es ist immer offensichtlicher geworden, dass Deutschland eine Aufstockung des Rettungsschirm nicht möchte“, sagte der Währungsstratege Manuel Oliveri von der UBS. „Die deutsche Ablehnungshaltung belastet derzeit den Eurokurs.“ Anstiege der europäischen Gemeinschaftswährung sollten aus der Sicht Oliveri’s genutzt werden, um den Euro zu verkaufen.
SNB mit Milliardenverlust
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Geschäftsjahr 2010 einen Verlust in Höhe von 21,8 Milliarden Schweizer Franken eingefahren. So sind die Interventionen am Devisenmarkt von März 2009 bis Juni 2010 der SNB teuer zu stehen gekommen. Die massiven Euro Stützungskäufe konnten den Eurokurs CHF bei seiner Talfahrt nicht aufhalten. Wechselkursbedingte Verluste 2010 belaufen sich auf 26 Milliarden SFr, teilte die Nationalbank am 14. Januar 2011 mit.
Der Schweizer Franken wäre stark gegenüber fast allen Währungen, sagte der Präsident der Nationalbank, Philipp Hildebrand. Die Staatsschuldenkrise würde eine enorme Belastung darstellen. Das Ergebnis der SNB konnte durch die Aufwertung der Goldreserven leicht verbessert werden. So spülten die steigenden Goldpreise sechs Milliarden SFr in die Kassen der Nationalbank.