Am Devisenmark hat sich die europäische Gemeinschaftswährung aus ihrer Talfahrt zum Schweizer Franken befreit. So kletterte der Eurokurs Sfr in den letzten Stunden von 1,2412 auf 1,2802. Der Euro verteuerte sich um gut vier Rappen, während der Franken von 80,34 Euro-Cents auf 78,33 Euro-Cents abwertete. Die Risikobereitschaft an den globalen Finanzmärkten zieht wieder. Vor diesem Hintergrund verringern Investoren ihr sicherheitsgesteuerte Käufe des Schweizer Franken.
Die Teuerung in der Eidgenossenschaft ist niedriger ausgefallen als Volkswirtschaftler prognostiziert hatten. So erhöhten sich die Produzenten- und Importpreise um +0,2 Prozent im Februar 2011 im Vergleich zum Vormonat. Die meisten Ökonomen waren von einer monatlichen Teuerung auf der Erzeugerebene in der Größenordnung von +0,4 Prozent ausgegangen. Die Jahresteuerung der Produzenten- und Importpreise lag im Februar 2011 bei +0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
G7 Intervention
Fester notierenden Aktienmärkte haben dem Eurokurs Sfr erneut die Tür nach oben geöffnet. Die G7 Staaten haben mit dazu beigetragen durch eine Devisenintervention die Finanzmärkte zu stabilisieren. Zum ersten Mal seit zehn Jahren beschloss die G7 Gruppe, zu der die USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada gehören, eine gemeinsame Intervention zur Schwächung des japanischen Yen vorzutragen.
Der Yen hatte sich im Zuge der Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan massiv verteuert. Grund dafür war, dass japanische Portfolioinvestitionen im Ausland verkauft wurden und nach Nippon zurück transferiert worden sind. Auf diese Weise wappnen sich japanische Investoren und Versicherungen bereits für die Folgekosten des Erdbebens. Der Dollar Yen Kurs war zeitweise auf ein Rekordtief von USD/JPY 77,10 gefallen. Der Franken Yen Kurs hatte auf CHF/JPY 85,52 nachgegeben. Er kletterte nach der Bekanntgabe des Interventionsbeschlusses auf CHF/JPY 90,65.
Der Eurokurs Sfr notiert aktuell auch fester, weil die Preise in Deutschland weiter steigen und damit eine Leitzinsanhebung durch die Europäische Zentralbank (EZB) bis zu Ostern 2011 noch wahrscheinlicher geworden ist. So kletterten die Erzeugerpreise in der größten Volkswirtschaft des Euroraums um +0,7 Prozent im Februar 2011 im Vergleich zum Vormonat.