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Einkaufsmanager helfen Euro aus der Patsche
20.04.11
07:04
Der Euro Wechselkurs ist über die Marke von 1,29 Schweizer Franken gestiegen und wird derzeit bei EUR/CHF 1,2930 gehandelt. Damit ist die europäische Gemeinschaftswährung zwei Rappen teurer als zum Wochenauftakt, als der Euro Sfr Kurs auf 1,2730 abgerutscht war. Positive Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich begünstigen die Aufholjagd der Euro Kursentwicklung. So sind die als Frühindikator geltenden Einkaufsmanagerindizes (PMI) besser ausgefallen als prognostiziert.
Im Berichtsmonat April 2011 ist der PMI für das deutsche verarbeitende Gewerbe auf 61,7 Zähler gestiegen. Analysten hatten mit einem leichten Rückgang auf 60,1 Zähler gerechnet, nachdem der Index im März 2011 bei 60,9 Punkten gelegen hatte. Der PMI befindet sich weiterhin sehr deutlich über der Wachstumsschwelle von 50,0 Zählern und zeigt den sehr guten Zustand der deutschen Industrie. Frankreichs PMI kletterte von 55,4 auf 56,9 Zähler und konnte ebenfalls die Erwartungen der Finanzmärkten übertreffen.
Die vergleichsweise gute Lage des Dienstleistungssektors in den beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone zeigt, dass der wirtschaftliche Aufschwung, insbesondere in Deutschland, nicht mehr einseitig auf Exporterfolge zurückgeführt werden kann. So liegt der deutsche Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen bei 57,9 Punkten. In Frankreich geht es den Einzelhändlern noch besser mit einem PMI von 63,4 Punkten.
Umschuldung
Unterdessen haben sich die Devisenmärkte damit abgefunden, dass Griechenland demnächst seinen Schuldenberg in Höhe von 340 Milliarden Dollar umstrukturieren wird müssen. Die Zeitung „Welt“ berichtete, dass eine Umschuldung bereist bei der Gewährung der Finanzhilfen vor 11 Monaten auf der Agenda gestanden hätte. Allerdings wollte man zu diesem Zeitpunkt keinen Gläubigerverzicht durchführen, da die Existenz des gemeinsamen europäischen Währungsraums ernsthaft gefährdet war.
Ferner berichtet die „Welt“, dass Europäische Union, Internationaler Währungsfonds und die griechische Regierung Umschuldungspläne weiterhin offiziell dementieren würden. Hinter den Kulissen würden die Vorbereitungen jedoch bereits für einen Gläubigerverzicht ausgearbeitet. Der griechische Schuldenberg beläuft sich auf 340 Milliarden Euro (140 Prozent des Bruttoinlandsproduktes) und gilt bei Volkswirten als zu hoch. So ist die Schuldentragfähigkeit Griechenlands für diese Summe nicht ausgelegt.