Die europäische Gemeinschaftswährung musste einen herben Rückschlag einstecken auf dem Weg sich dauerhaft über der Marke von 1,30 Franken zu etablieren. So sackte der Eurokurs drastisch ab und fiel in wenigen Stunden von 1,2951 CHF auf 1,2844 CHF. Damit ist der 200-Tage gleitende Durchschnitt für die Euro Sfr Kursentwicklung in weite Ferne gerückt. Der Schweizer Franken stoppte einen kurzfristigen Aufwärtstrend, welcher den Euro von 1,2412 auf 1,3240 CHF befördert hatte zwischen dem 16. März 2011 und dem 6. April 2011.
In den letzten Stunden konnte sich die Einheitswährung Europas von dem Tiefschlag allmählich erholen. Der Euro Sfr Kurs eroberte die Marke von 1,29 Franken zurück und wird zur Öffnung der europäischen Finanzplätze bei EUR/CHF 1,2916 gehandelt. Während des asiatischen Handels am Freitag war der Eurokurs bereits auf 1,2947 CHF gestiegen. Allerdings konnten die Kursgewinne nicht verteidigt werden und die Euro Entwicklung fiel auf 1,2909 CHF, nachdem die Ratingagentur Moody’ Investor Service die Kreditwürdigkeit von Irland um zwei Stufen auf „BAA3“ abstufte.
Steigende ZEW-Konjunkturerwartungen für die Schweiz untermauerten aus fundamentaler Sicht die Aufwertung am Vortag beim Frankenkurs auf 77,86 Euro-Cents (EUR/CHF 1,2844). So haben sich die Konjunkturerwartungen für die nächsten sechs Monate um 22,3 Punkte verbessert, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Der Index kletterte von -13,5 Zähler auf +8,8 Zähler. Auch die Inflations- und Zinserwartungen der befragten Finanzmarktexperten seien erneut gestiegen.
Euro zu schwach?
Viele Devisenstrategen nehmen weiterhin mit ein wenig Erstaunen zur Kenntnis, dass sich die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) bisher kaum in der Euro CHF Kursentwicklung wieder spiegelt. Nachdem die EZB den Leitzinssatz von 1,00 auf 1,25 Prozent angehoben hat am 7. April 2011 dürften weitere Erhöhungen auf der Tagesordnung stehen. Bis zum Jahresende rechnen Analysten mit einer Zinshöhe im Euroraum von mindestens 1,75 Prozent.
Trotz der niedrigeren Leitzinsen in der Schweiz mit einem 3-Monats Libor bei 0,25 Prozent, spielt die steigende Zinsdifferenz zwischen den beiden Währungsräumen bisher eine untergeordnete Rolle. Der Euro gewann zwar gegenüber dem Dollar deutlich an Attraktivität hinzu. Allerdings kann dies auch in erster Linie mit hausgemachten Probleme der USA begründet werden. Die steigenden US-Schuldenlast und die quantitative Lockerung der Fed drücken den Außenwert des Greenbacks nach unten.
Dies konnte auch beim Dollarkurs Sfr beobachtet werden. So fiel der Wechselkurs unter die Marke von USD/CHF 0,89 und erreichte bei 0,8895 einen neuen Rekordstand. Der Schweizer Franken verteuerte sich auf 1,1242 Dollar.
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Franken beendet Eurokurs Aufwärtsdrang
15.04.11
09:20