Im Vergleich zum Vorjahreszeitrum ist der Außenbeitrag um -27,4 Prozent zurückgegangen, berichtete die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV). Neben dem starken Sfr Kurs, welcher die Waren im größten Absatzmarkt Euroraum künstlich verteuert, hat sich offenbar ein dämpfender Effekt aufgrund der Zahl der Arbeitstage ergeben. Im Vergleich zum April 2010 zählte der Berichtsmonat April 2011 einen Werktag weniger.
Ein sehr positives Bild über den Zustand der schweizerischen Volkswirtschaft signalisiert das KOF Konjunkturbarometer. Der Indexstand für Mai 2011 verharrte auf dem hohen April-Niveau bei 2,30 Punkten. Es kam nicht zu dem von Volkswirtschaftlern erwarteten Rückgang auf 2,22 Punkte. Die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) dürfe in den nächsten Monaten weiterhin hohe Werte aufweisen, teilte die Konjunkturforschungsstelle (KOF) mit.
Bislang hat sich der starke Franken noch nicht übermäßig negativ auf die konjunkturelle Entwicklung in der Schweiz ausgewirkt. Erneute Deviseninterventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind auch unwahrscheinlicher geworden, weil die Eidgenossenschaft aktuell nicht durch Deflationsrisiken bedroht wird. Mit einer fallenden Teuerung, sinkenden Unternehmensgewinnen und Kaufzurückhaltung der Konsumenten hatte die SNB ihre Intervention zwischen März 2009 und Juni 2010 begründet.
Wenn sich die Talfahrt beim Euro Sfr Kurs in den nächsten Wochen verlangsamen sollte, so muss davon ausgegangen werden, dass die Nationalbank die Kursentwicklung gewähren lässt. Im Falle einer vergleichsweise langsamen Abwertung auf EUR/CHF 1,2000 haben Unternehmen genügend Zeit um sich auf geänderte Umtauschkurse einzustellen.