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EUR/CHF Kurs im Trendkanal gefangen
15.05.11
06:51
Der Eurokurs hat die Handelswoche bei 1,2598 CHF beendet. Damit befindet sich die Kursentwicklung am unteren Ende des Trendkanals, in welchem sie seit Ende Dezember 2010 pendelt. Obwohl das Wirtschaftswachstum in der Eurozone mit +0,8 Prozent im ersten Quartal 2011 über den Prognosen gelegen hat, kann sich die europäische Gemeinschaftswährung nicht erholen. Es droht ein erneutes Abrutschen auf EUR/CHF 1,2400/1,2410, wie am 30. Dezember 2010 und am 16. März 2011.
Deutschland und Frankreich sind die Zugpferde der konjunkturellen Entwicklung im Euroraum. Die zwei größten Volkswirtschaften im europäischen Währungsraum expandierten mit einer Geschwindigkeit in Höhe von +1,5 Prozent und +1,0 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Unterdessen bezweifeln Volkswirte, dass sich das rasche Wachstumstempo, insbesondere in Deutschland, im zweiten Quartal 2011 fortsetzen werde.
Damit wird deutlich, warum die EUR/CHF Kursentwicklung von den guten Wachstumszahlen fast nicht profitieren konnte. Die Konjunkturdaten liegen zu weit in der Vergangenheit und spiegeln nicht mehr die aktuelle- bzw. zukünftige Lage wieder. Hinzu kommen die sich hartnäckig haltenden Gerüchte um eine Umschuldung Griechenlands.
So weigert sich vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin vor einen Schuldenschnitt. Die Lage in Griechenland sei schwierig, aber beherrschbar, sagte der EZB-Chefvolkswirt, Jürgen Stark. Bei einer Umschuldung würden Ansteckungseffekten auf andere Euroländer drohen, was sich zu einer Gefahr für die Existenz des Euroraums entwickeln könnte.
Obwohl die Leitzinsen in der Eidgenossenschaft mit 0,25 Prozent weiterhin sehr niedrig sind, bleibt der Schweizer Franken die beliebteste Hauptwährung. Dazu trägt auch die Inflationsentwicklung bei, welche im Vergleich Deutschland um ein Neuntel niedriger ist. So liegt die jährliche Teuerung in der Schweiz aktuell bei +0,3 Prozent, während die deutschen Verbraucherpreise um +2,7 Prozent klettern.
Die Eidgenossenschaft lockt viele Anleger aus dem Ausland mit einer sehr stabilen Währung, der niedrigen Teuerung und dem Schutz vor den Staatsschuldenkrisen in Griechenland, Irland und Portugal. Devisenstrategen rechnen mittlerweile nicht mehr damit, dass die Euro Kursentwicklung bis zum Ende des zweiten Quartals 2011 über die Marke von 1,30 CHF steigen kann.