EUR/CHF Kurs sinkt auf Rekord von 1,2321
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EUR/CHF Kurs sinkt auf Rekord von 1,2321


Am Devisenmarkt schreibt der Schweizer Franken derzeit Geschichte. So ist die Eurokurs auf 1,2321 CHF gefallen und erreichte ein Rekordtief. Noch niemals zuvor seit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung im Jahr 1999 war der Euro so wenig wert. Der Franken setzte seine Verteuerungswelle fort und kostete 81,16 Euro-Cents.

Neben der Schuldenkrise haben schwache Konjunkturdaten die sinkende Euro Kursentwicklung vorangetrieben. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in den Euroländern ist von 56,7 auf 55,4 Punkte gefallen. Analysten hatten mit einem weniger stark ausgeprägten Rückgang und einem Indexstand von 56,6 Punkten gerechnet für den Berichtsmonat Mai 2011. Der deutsche PMI verringerte sich von 62,0 auf 58,2 Zähler noch deutlicher, während der Einkaufsmanagerindex in Frankreich von 57,5 auf 55,0 Punkte einknickte.

Nach einem sehr positiven ersten Quartal 2011 in Bezug auf Wirtschaftswachstum in der Eurozone, ist es zu einer Abkühlung gekommen. Devisenhändler warten mit Spannung auf die Veröffentlichung des Ifo Geschäftsklimas für Deutschland am Dienstag. Ein deutlicher Rückgang von mehr als zwei Punkten könnte erneut einer Euro Verkaufswelle gegenüber dem Schweizer Franken in Gang setzen.

Neue Intervention?

Unterdessen hält die die Bayerische Landesbank ein Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für wahrscheinlich, falls die Kursentwicklung unter EUR/CHF 1,2200 fallen sollte. Der Markt sei sehr nervös zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Was jedoch der SNB am meisten Sorgen bereite, sei die Geschwindigkeit mit der die Abwertung beim Eurokurs aktuell zum Franken vonstatten gehe, sagte der Händler der BayernLB, Roland Raczek.

Die Nationalbank der Schweiz hatte zwischen März 2009 und Juni 2010 Deviseninterventionen durchgeführt, mit der Zielsetzung eine unkontrollierte Abwertung des Euro gegenüber dem Franken zu verhindern. Der Euro ist während des Interventionszeitraumes von 1,4590 auf 1,3580 CHF gefallen. Die Intervention gilt als gescheitert. Kritiker verweisen auch auf die hohen Wechselkursverluste, welche die Nationalbank mit ihren umfangreichen Käufen der europäischen Gemeinschaftswährung eingefahren hat.