Am Devisenmarkt hat der Eurokurs aktuell gegenüber dem Schweizer Franken einen Satz nach oben gemacht. Die Wechselkursentwicklung kletterte von EUR/CHF 1,2485 auf 1,2700. Auslöser der drastischen Aufwertung der europäischen Gemeinschaftswährung war die sehr niedrige Teuerung in der Schweiz. Damit besitzt die Nationalbank genügend Handlungsspielraum den 3-Monats-Libor weiterhin bei 0,25 Prozent zu belassen.
Die schweizerischen Konsumentenpreise erhöhten sich um +0,3 Prozent im April 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat. So hatte die jährliche Teuerung im März 2011 bei +0,6 Prozent gelegen. Bei der Monatsteuerung wurden die Prognosen ebenfalls deutlich unterboten. Die Verbraucherpreise kletterten um +0,1 Prozent zwischen März und April 2011. Analysten hatten mit einer Teuerung in Höhe von +0,5 Prozent gerechnet.
Der Ausblick auf einen ausgedehnten Zeitraum mit niedrigen Leitzinsen hat den Schweizer Franken Kurs um mehr als ein Rappen abwerten lassen. Insgesamt steht die eidgenössische Währung allerdings weiterhin sehr hoch im Kurs. So ist die Euro Kursentwicklung nur wenige Rappen von dem Rekordtiefs bei 1,2399 und 1,2410 CHF vom 30. Dezember 2010 und 16. März 2011 entfernt.
Aktuell erhält der Eurokurs auch Rückenwind durch neue Griechenland-Hilfen. Die deutsche Zeitung „Handelsblatt“ berichtete, dass die Eurogruppe offenbar einen weiteren Kredit für Griechenland in Erwägung ziehe. Es sei eine Summe von 60 Milliarden Euro im Gespräch. Letztes Jahr hat Griechenland Kredite von der Eurogruppe und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 110 Milliarden Euro erhalten.
Die griechische Regierung konnte die vor einem Jahr vereinbarten Sparziele bisher nicht erreichen. Darüber zeigt sich auch zunehmend der Internationale Währungsfonds verärgert, von welchem insbesondere die USA und China eine härtere Gangart gegenüber der Regierung in Athen einfordern. Bisher ist es ungewiss, ob sich der IWF an dem neuen Griechenland-Kredit in Höhe von 60 Milliarde Euro beteiligen wird.
Trotz des Anstiegs beim Eurokurs aktuell der letzten Tage, rechnen Devisenhändler nicht mit einer schnellen Rückkehr über die Marke von EUR/CHF 1,3000. So macht die niedrige Inflation die Eidgenossenschaft für Spareinlagen aus dem Euroraum attraktiv. Gleichzeitig können sich Investoren vor der weiterhin brodelnden Staatsschuldenkrise im Euroraum schützen.
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Eurokurs euphorisch, niedrige Inflation
11.05.11
10:20