Italien hat einen Warnschuss von der Ratingagentur Standard & Poor’s bekommen. Der Ausblick für die italienische Bonitätsnote wurde von „stabil“ auf „negativ“ gekürzt. Es bleibt vorerst bei der Kreditwürdigkeit für langfristige italienische Staatsanleihen von „A+“. Allerdings liege die Wahrscheinlichkeit einer Abstufung in den nächsten zwei Jahren bei 33 Prozent, teilte die Agentur mit. Die wirtschaftliche Perspektiven und die Reformanstrengungen in Italien seien gesunken.
Die Bilder von Massendemonstrationen in Spanien könnte die Euro CHF Kursentwicklung zusätzlich unter Verkaufsdruck bringen. Darüber hinaus ist Griechenland ein Dauerthema und dürfte dies womöglich jahrelang bleiben. Politische Beobachter rechnen mit einer Umschuldung erst im Jahr 2013, wenn der permanente Rettungsschirm für die Eurogruppe den aktuellen Notfallfonds ablösen wird. Bis dahin könnte sich die Eurogruppe mit einer Zwischenfinanzierung für Griechenland in Höhe von 60 Milliarden Euro Zeit kaufen.
Weil Anleger Angst vor der Schuldenkrise haben und der Ausgang weiterhin ungewiss ist, suchen sie einen sicheren Hafen. Diese Funktion erfüllt der Schweizer Franken, welcher durch die niedrigen eidgenössische Verschuldung und einer Inflationsrate von +0,3 Prozent punkten kann. Für die schweizerischen Exportunternehmen wird der hohen Frankenkurs zur Belastung, wodurch sich die konjunkturelle Entwicklung weiter abkühlen dürfte.
Am Devisenmarkt ist die Tendenz hin zu einem schwächeren Euro und einem stärkeren Franken in den letzten Wochen erkennbar geworden. Mittlerweile ist die Marke von EUR/CHF 1,2000 nicht mehr allzu weit entfernt. Sollte die Gefahr bestehen, dass die Euro Kursentwicklung unter 1,20 CHF sinkt, muss mit einem abermaligen Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gerechnet werden. Der Wirtschaftsminister der Schweiz, Johann Schneider-Ammann, sagte, dass Regierung und SNB angemessene Maßnahmen einleiten würden, wenn der Franken weiter aufwerten könnte.