Am Devisenmarkt kann sich die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem Schweizer Franken ein wenig erholen. So klettert der Euro SFr Kurs auf 1,2199. Konjunkturdaten aus dem Bereich Produzenten- und Importpreise sind niedriger als prognostiziert ausgefallen. Die eidgenössischen Erzeugerpreise fielen um -0,2 Prozent. Analysten hatten mit einem Anstieg von +0,1 Prozent gerechnet für den Berichtsmonat Mai 2011.
Auf Jahressicht sind die Preise auf Produzentenebene um -0,4 Prozent gefallen. Damit dürfte auch die Teuerung bei den Verbraucherpreisen vergleichsweise niedrig bleiben. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat keinen Grund den Leitzinssatz (3-Monats-Libor) anzuheben. Der Schlüsselzins, zu welchen sich Kreditinstitute Zentralbankgeld beschaffen können, liegt seit März 2009 bei 0,25 Prozent.
Der starke Sfr Kurs zum Euro hat mit dazu beigetragen, dass das Schweizer Wirtschaftsministerium seine Wachstumsprognose für 2012 von 1,9 auf 1,5 Prozent nach unter korrigierte. Für das laufende Jahr rechnet die Regierung mit einer Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von +2,1 Prozent. Die Schweizer Wirtschaft habe sich bisher robust entwickelt, wegen dem starken Konsum, teilte das Ministerium mit.
Die Aufwertung des Schweizer Franken verringert zwar die Exportperspektiven. Allerdings hat die robuste CHF Kursentwicklung gegenüber dem Euro und Dollar auch gute Seiten und sorgt dafür, dass es kein Inflationsdruck gibt. Während die Inflationsrate im Euroraum aktuell bei +2,7 Prozent liegt, steigen die Konsumentenpreise in der Eidgenossenschaft mit einer Geschwindigkeit von +0,4 Prozent.
An eine Trendwende beim Euro SFr Kurs glauben Marktteilnehmer nicht. Vielmehr sei es wahrscheinlich, dass die Euro Kursentwicklung in den nächsten Tagen den Trendverlauf der letzten zwei Monate fortsetzt und erneut die Marke von 1,2000 CHF testen werde. Aus dem Blickwinkel der Technischen Analyse ist Abwärtstrend weiterhin intakt.