Der Eurokurs hat einen Satz nach oben gemacht und kletterte vorübergehend auf 1,2147 Schweizer Franken. Am Devisenmarkt wurde mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou die Vertrauensfrage im Parlament für sich entscheiden konnte. Damit ist eine wichtige Hürde genommen und Athen kann sich Hoffnung machen, weitere milliardenschwere Hilfsgelder aus der Eurogruppe und vom Internationalen Währungsfonds (IWF) zu bekommen.
Allerdings bleibt die Skepsis groß und die griechische Schuldenkrise scheint noch lange nicht beendet zu sein. Die Europäische Zentralbank legte den offiziellen Referenzkurs auf 1,2109 fest am Mittwochnachmittag. Der Schweizer Franken besitzt einen Gegenwert von 82,58 Euro-Cents. Anschließend hat der der Eurokurs SFr weiter nachgegeben und ist unter die Marke von 1,2100 gefallen. Aktuell notiert der Wechselkurs bei EUR/CHF 1,2038.
Schwache ZEW-Konjunkturerwartungen für die Schweiz können den Franken bei seiner erneuten Aufwertung nicht aufhalten. Der ZEW-Index für die Eidgenossenschaft hat sich von +12,8 auf -24,3 Zähler verringert. Analysten hatten mit einem weniger drastischen Rücksetzer für den Berichtsmonat Juni 2011 gerechnet. Die Industrieproduktion im Euroraum ist mit +0,7 Prozent ebenfalls unter den Erwartungen geblieben. Allerdings handelt es sich um den industriellen Output für April 2011, wodurch die Statistikerhebung wenige Rückschlüsse für die zukünftige Entwicklung aufzeigt.
Kuh nicht vom Eis
In Griechenland geht das Zittern weiter. Finanzmarktteilnehmer schauen mit Bangen auf die nächste Abstimmung des Parlaments am 28. Juni 2011 über die Spargesetze. Durch den Verkauf von Staatsbeteiligungen und weitere Kürzungen im öffentlichen Sektor sollen 78 Milliarden Euro eingespart werden in den nächsten Jahren. Auch diese Abstimmung haben die Euro-Finanzminister als Voraussetzung gemacht, für die Freigabe der in Griechenland dringend erforderlichen Hilfsgelder.
Aus dem Blickwinkel der Technischen Analyse ist eine Trendumkehr beim EUR/CHF Kurs in Verbindung mit einer kräftigen Euro-Erholung derzeit ebenfalls unwahrscheinlich. Der langfristige Abwärtstrend, welcher die Kursentwicklung von 1,6827 auf 1,1946 beförderte zwischen dem 11. Oktober 2007 und dem 16. Juni 2011, signalisiert keine Bodenbildung. Vielmehr ist wahrscheinlich, dass der Trendverlauf für neue Rekordtiefs sorgt.
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Hellas-Regierungschef entgeht seinem Aus
22.06.11
16:39