Im 2. Anlauf geht’s über EUR/CHF 1,2000
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Im 2. Anlauf geht’s über EUR/CHF 1,2000


Im zweiten Versuch schafft der Eurokurs den Befreiungsschlag und klettert über die Marke von 1,2000 CHF. Dabei erreicht die Kursentwicklung während des europäischen Handels ein Tageshoch bei EUR/CHF 1,2058. Der Schweizer Franken gibt sich vorerst geschlagen, nachdem ein wichtiges Widerstandsniveau bei 1,1950 nicht hielt. Die eidgenössische Währung durchläuft derzeit einen Mini-Sinkflug und verbilligt sich auf 82,93 Euro-Cents.

Devisenhändler entdecken den Euro neu, nachdem EZB-Chef Trichet eine Leitzinserhöhungen für den Euroraum signalisierte. Die Europäische Zentralbank befinde sich in einem Modus „starker Wachsamkeit“, sagte Jean Claude Trichet auf einer Pressekonferenz in Amsterdam nach einer Seminarveranstaltung mit asiatischen Notenbankern. Die Phrase „starke Wachsamkeit“ benutzt Trichet regelmäßig, um die Finanzmärkte auf eine Leitzinserhöhung vorzubereiten.

Bei der geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank am 7. Juli 2011 wird der Leitzins voraussichtlich von 1,25 auf 1,50 Prozent steigen. Man werde eine progressive Entscheidungsfindung vorantreiben, um die Inflationserwartungen im Euroraum zu verankern, fügte Trichet hinzu. Die Inflationsrate in Euroland liegt derzeit bei +2,7 Prozent und damit 0,7 Prozent über der EZB-Zielmarke. Durch einen steigenden Leitzins möchte die EZB eine Verringerung der Teuerung herbeiführen.

Athen-Sorgen geringer

Der Eurokurs aktuell bekommt derzeit auch Rückenwind aus Griechenland. Die Abstimmung über die Sparmaßnahmen wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine Mehrheit finden im griechischen Parlament. Der sozialistische Ministerpräsident Giorgos Papandreou dürfte sich auf seine knappe Mehrheit verlassen können. Darüber hinaus haben einige konservative Abgeordnete ihre Unterstützung signalisiert, falls es ganz eng werden würde.

„Es wird erwartet, dass Athen die Spargesetze verabschiedet, was dem Euro auf kurze Sicht Aufwärtspotential verschafft“, meint der Devisenstratege Lee Hardman von der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ. Darüber hinaus erhalte die europäische Gemeinschaftswährung Rückenwind durch die generell steigende Nachfrage nach risikoreichen Vermögensgegenständen. Die Aktienmärkte notieren deutlich fester in den letzten zwei Handelstagen.

Zusätzlich wird der Schweizer Franken Kurs belastet durch eine Verringerung des KOF Konjunkturbarometers. Das eidgenössische Wirtschaftsbarometer reduziert sich um 0,07 auf 2,23 Punkte im Berichtsmonat Juni 2011. Die Wachstumsdynamik verlangsame sich etwas, teilte die Konjunkturforschungsstelle (KOF) an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich mit.