Teuerung Schweiz mit 0,4% noch niedrig
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Teuerung Schweiz mit 0,4% noch niedrig

Die Teuerung in der Schweiz liegt bei +0,4 Prozent im Mai 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Euroraum ist die jährliche Inflationsrate niedrig. So kletterten die Verbraucherpreise in Euroland um +2,7 Prozent. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft des Euroraums und derzeitigen Konjunkturlokomotive, liegt die Inflation aktuell bei +2,3 Prozent.

Aufgrund der niedrigen Inflationsrate hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) derzeit keinen Handlungsbedarf in Bezug auf die Leitzinsentwicklung. Volkswirte rechnen damit, dass die SNB den 3-Monats-Libor bis Dezember 2011 bei 0,25 Prozent belassen dürfte. Devisenhändler sind der Meinung, dass es die Nationalbank einen Anreiz hat frühzeitige Leitzinsanhebungen auszuschließen, weil ansonsten der Franken gegenüber dem Euro noch stärker aufwerten könnte.

Aktuell notiert der Wechselkurs bei EUR/CHF 1,2210. Die europäische Gemeinschaftswährung konnte sich gegenüber dem Schweizer Franken in den letzten Handelstagen ein wenig erholen. So war der Eurokurs auf 1,2151 CHF gefallen am 2. Juni 2011 und hatte ein Rekordtief erreicht. Die eidgenössische Währung hatte einen Gegenwert von 82,98 Euro-Cents eingenommen.

Realzins-Abflüsse

Der Landesindex zu den Konsumentenpreisen zeigt, dass die monatliche Teuerung in der Schweiz derzeit stagniert. Die Inflation zwischen April 2011 und Mai 2011 lag bei 0,0 Prozent. Die sehr stabilen Preise in der Schweiz sind neben der Schuldenkrise in Griechenland ein weiterer Grund, warum Spareinlagen weiterhin im erhöhten Umfang aus dem Euroraum in die Schweiz abfließen. Die Zinskupons nach Abzug der Inflation (Realzinsen) sind bei Schweizer Staatsanleihen derzeit doppelt so hoch wie bei vergleichbar sicheren deutschen Bundesanleihen.

Währenddessen der Euro gegenüber dem Dollar weiter zulegt und in den letzten zwei Wochen von 1,3969 auf 1,4660 USD gestiegen ist, gewährt der Schweizer Franken keine signifikanten Anstiege des Euros. Die Kursentwicklung pendelt derzeit bei EUR/CHF 1,2200 richtungslos umher. Wenn neue Hiobsbotschaften aus Griechenland kommen, könnte es sehr rasch unter die Marke von EUR/CHF 1,2000 gehen.