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Euro angestachelt durch Schuldengipfel
22.07.11
13:38
Der Eurokurs macht einen Riesensatz und steigt auf 1,1890 CHF. Zum Wochenauftakt notierte der Devisenkurs zum Schweizer Franken noch bei 1,1402. Die Beschlüsse des EU-Sondergipfels zur Schuldenkrise werden mit Erleichterung an den Finanzmärkten aufgenommen. Weniger Angst vor einem Auseinanderbrechen des Euroraums in Verbindung mit der steigenden Risikobereitschaft kommen der Gemeinschaftswährung zu Gute.
So verbilligt sich der eidgenössische Franken von 87,70 auf 84,10 Euro-Cents. Griechenland erhält ein Hilfspaket in Höhe von 159 Milliarden Euro. Private Gläubiger beteiligen sich, weshalb eine Abstufung der Ratingagenturen auf „teilweisen Zahlungsausfall“ wahrscheinlich ist. Allerdings signalisieren die Finanzmärkte, dass sie ein solches Kreditereignis wegstecken können, weil die Eurogruppe die Kompetenzen des Rettungsschirms ausweitet.
Der Notfallfonds darf künftig Staatsanleihen von krisengeschüttelten Euroländern kaufen. Gleichzeit wird er in der Lage sein, angeschlagenen Banken zu helfen und Kreditlinien zu gewähren. Zusätzlich beschließt die politische Führung der Eurogruppe die Kreditlaufzeiten für Griechenland, Irland und Portugal von 7,5 auf 15 Jahren anzuheben sowie den Kreditzins auf 3,5 Prozent abzusenken. Den Gipfel kann die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel als Erfolg verbuchen.
Konjunktur
Schweizer Wirtschaftsdaten weisen weiterhin eine absteigende Tendenz auf. Die ZEW Konjunkturerwartungen fallen von -24,3 auf -58,9 Zähler zwischen Juni und Juli 2011. Damit erreicht der Index den tiefsten Stand seit Jahresbeginn 2009, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Der ZEW-Index spiegelt die Einschätzungen zur konjunkturellen Entwicklung auf Sicht von sechs Monaten wieder.
Das Ifo Geschäftsklima für Deutschland verschlechtert sich im Juli 2011 spürbar. Der Index für die gewerbliche Wirtschaft fällt um -1,6 auf 112,9 Punkte. Analysten gingen von einem Rückgang auf 113,7 Punkte aus. Die befragten Unternehmen seien mit ihrer aktuellen Geschäftslage nicht mehr ganz so zufrieden, erläutert Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Allerdings sonne sich deutsche Wirtschaft immer noch in einem Sommerhoch.