Am Währungsmarkt hat sich der Euro wieder ein wenig aufgerappelt. Die Gemeinschaftswährung macht Boden gut gegenüber dem Schweizer Franken und wird voraussichtlich den Handelstag im Plus schließen. Aktuell notiert der Euro Sfr Kurs bei 1,2099 und ist damit +0,72 Prozent fester als zu Trading-Beginn in Asien. Die eidgenössische Währung kostet 82,65 Euro-Cents.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wie erwartet den Leitzinssatz von 1,25 auf 1,50 Prozent angehoben. Weil Notenbank-Chef Jean Claude Trichet in der Vorwoche die Finanzmärkte umfassend auf eine Anhebung beim Schlüsselzins vorbereitete hatte, blieb eine übermäßige Reaktion der Euro SFr Kursentwicklung aus. Nach der Zinserhöhung auf der EZB Pressekonferenz sagte Trichet, dass die steigende Leitzinsentwicklung nicht die Euro Peripherieländer gefährden würden.
Analysten erwarten noch mindestens eine zusätzliche Anhebung, so dass der EZB Leitzins wahrscheinlich bei 1,75 Prozent liegen dürfte am Ende des Jahres. Die Inflationsrate in der Eurozone ist mit +2,7 Prozent weiterhin vergleichsweise hoch und befindet sich um 0,7 Prozent über dem Richtwert der Europäischen Zentralbank. Unterdessen teilte das Bundesamt für Statistik der Schweiz mit, dass die Teuerung in bei +0,6 Prozent gelegen hat im Juni 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat.
Auf Monatssicht sind die Preise in der Eidgenossenschaft um -0,2 Prozent zurückgegangen. Anders als die EZB hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) keinen Grund an der Zinsschraube zu drehen. Der 3-Monats-Libor dürfte auch in den nächsten Monaten auch bei 0,25 Prozent verbleiben. Die SNB wolle dem Schweizer Franken keinen weiteren Grund liefern zu steigen, meinen Devisenstrategen. Die eidgenössischen Exporte in den Euroraum leiden erheblich unter dem hohen Außenwert des Frankens.
Aus technischer Sicht dürfte der Anstieg beim Euro SFr Kurs auf 1,2099 nicht lange von Bestand sein. So muss mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends und einem erneuten Test des Rekordtiefs bei 1,1806 gerechnet werden. Sollte die Marke bei EUR/CHF 1,18 sodann halten, könnte man charttechnisch von einer Bodenbildung und Euro Erholungspotential sprechen.