Der Schweizer Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann zeigt sich äußerst besorgt über die Stärke des Frankens. Die Lage sei alarmierend, sagte Ammann der Blick.ch und warnte davor, dass sich die Arbeitslosigkeit verdoppeln könnte im Zuge der Euro-Krise. Auf die Frage, ob man eine Anbindung des Frankens an den Euro plane, wich er aus und verwies auf die Kompetenzen der Schweizerische Nationalbank (SNB).
Wenige Stunden vor dem Beginn des EU-Sondergipfels notiert der Eurokurs bei 1,1702 CHF. Die europäische Einheitswährung kann sich erholen, nachdem Deutschland und Frankreich offenbar einen Kompromiss gefunden haben. Die Details des geplanten Rettungspaktes werden Merkel und Sarkozy auf dem Gipfel erörtert, der offiziell um 13:00 Uhr beginnt.
Eine feste Anbindung des Schweizer Frankens an den Euro würde bedeuten, dass man nicht nur die Währungsunabhängigkeit sondern überhaupt die Unabhängigkeit aufgebe, sagte Ammann. Deswegen werde mit diesem Thema sehr sensibel umgegangen. Ganz unabhängig sei man nie, aber relativ unabhängig sei die Schweiz schon.
Der Schweizer Exportindustrie würde eine feste Bindung des Frankens an den Euro sehr zu Gute kommen. Dänemark betreibt bereits mit seiner Dänischen Krone (DKK) ein fixes Wechselkurssystem zum Euro und hat damit jegliche geldpolitische Unabhängigkeit aufgegeben. Um sich vor einem Zusammenbruch des Euroraums zu schützen, raten Devisenstrategen die Dänische Krone zu kaufen. Sie würde mit hoher Wahrscheinlichkeit aufwerten
Unterdessen fällt die schweizerische Handelsbilanz erneut schlechter aus als prognostiziert. Der Exportüberschuss für den Berichtsmonat Juni 2011 verringert sich um 1,50 auf 1,75 Milliarden SFr. Analysten rechneten mit einem positiven Saldo in Höhe von 2,87 Milliarden SFr. Den Überschuss der Ausfuhren für Mai 2011 korrigiert die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) von 3,31 auf 3,25 Milliarden SFr nachträglich nach unten.
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Kommt die Franken Anbindung an den Euro?
21.07.11
09:44