Kurzes Strohfeuer oder echte Erholung?
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Kurzes Strohfeuer oder echte Erholung?

Am Devisenmarkt bleibt der Euro ein großer Wackelkandidat. Aktuell kann sich sein Wechselkurs zum Schweizer Franken ein wenig erholen und notiert bei EUR/CHF 1,1568. Am Vortag rauschte die Gemeinschaftswährung auf 1,1490 runter und erreichte ein Rekordtief. Mit den aktuellen Erholungstendenzen sei spätestens bei EUR/CHF 1,1775 Schluss, meinen Technische Analysten.

Charttechnisch hat die Euro Kursentwicklung das Potential in etwa ein Drittel der zuvor erlittenen Verluste wettzumachen. Der Währungskurs fiel von EUR/CHF 1,2345 auf 1,1490 zwischen dem 4. Juli und dem 14. Juli 2011. Darüber hinaus befindet sich die Euro CHF Devisenotierung aktuell an der unteren Linie des kurzfristigen Abwärtstrends.


Die Veröffentlichung der Ergebnisse zu den europäischen Banken-Stresstests könnte jedoch dem technischen Erholungspotential einen Strich durch die Rechnung machen. Die als besonders sensibel geltenden Daten werden heute nach US-Börsenschluss veröffentlicht, um den Finanzmärkten genug Zeit zu geben, die Resultate zu verdauen. Analysten rechnen, dass mindestens 15 Banken aus dem Euroraum den Stresstest nicht bestanden haben.

Konjunkturdaten spielen derzeit eine untergeordnet Rolle beim Wechselkurs des Euro zum Franken. Die eidgenössischen Erzeugerpreise fielen im Juni 2011 um -0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten einen Rückgang um -0,3 Prozent prognostiziert. Die jährliche Rate der Produzenten- und Importpreise für den Zeitraum Juni 2010 bis Juni 2011 befand sich mit -0,4 Prozent ebenfalls im negativen Terrain.

Angst vor Deflationsgefahren müsse man in der Schweiz jedoch nicht haben, meint der Volkswirt Reto Hünerwadel von der UBS. Die konjunkturelle Entwicklung sowie der Arbeitsmarkt seien zu stark. Aus diesem Grund bestünden keine Risiken einer Deflation für einen ausgedehnten Zeitraum.