Die Euro Kursentwicklung steht weiterhin auf sehr wackligen Beinen. Nach einer Abstufung des portugiesischen Kreditratings wird die Gemeinschaftswährung im großen Stil abverkauft. Insgesamt fällt der Euro Währungskurs gegenüber dem Schweizer Franken in der ersten Wochenhälfte von EUR/CHF 1,2345 auf 1,1965. Der Eurokurs heute nähert sich mit Riesenschritten dem Rekordtief bei 1,1806 CHF vom 24. Juni 2011.
Am Vortag stufte die Ratingagentur Moody’s Investor Service die Kreditwürdigkeit Portugals auf den „Ramschstatus“ herab. Die Bonitätsnote wurde um vier Stufen von „Ba2“ auf „Baa1“ verringert. Das Ergebnis ist fallende Anleihekursen und die damit verbundenen steigenden Risikoaufschlägen. Die Umlaufrenditen von zehnjährigen portugiesischen Staatsanleihen erhöhen sich von 11,02 auf 12,71 Prozent. In der Laufzeit vergleichbare deutsche Bundesanleihen rentieren bei 2,92 Prozent.
Angstbarometer
Der Schweizer Franken Kurs ist seit dem Beginn der Euro Schuldenkrise im Dezember 2009 zum Risiko- und Angstbarometer geworden. Bei einem Aufflammen der Krise in schwachen Euroraum-Peripherieländern wie Griechenland, Portugal oder Irland, wertet die eidgenössische Währung normalerweise auf. Devisenstrategen verweisen in diese Zusammenhang in erster Linie auf die Kapitalabflüsse, welche sich in steigenden Risikoaufschlägen der krisengeschüttelten Euroländer widerspiegelten.
Im Zuge einer Entspannung der Staatsschuldenkrisen kann sich die Gemeinschaftswährung in der Regel erholen. Dies konnte im Laufe der Griechenland-Rettung beobachtet werden, als der Eurokurs von 1,1806 auf 1,2345 CHF kletterte zwischen dem 27. Juni und dem 4. Juli 2011. Im April 2011 hatte die Euroraum-Krise kaum Beachtung gefunden. Damals hatte die erste EZB-Leitzinsanhebung seit dem Ausbruch der Finanzkrise vieles überschattet und so war der Euro Wechselkurs auf 1,3241 CHF gestiegen.
Vor dem Hintergrund der massiven Kapitalflucht aus den Euro-Peripherieländern spielen aktuelle Konjunkturnachrichten eine untergeordnete Rolle. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie erhöhten sich um +1,8 Prozent im Mai 2011 gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten mit einem Rückgang um -0,5 Prozent gerechnet. Auch eine sehr wahrscheinliche Leitzinsanhebung um 0,25 auf 1,50 Prozent durch die Europäische Zentralbank (EZB) kann dem Euro derzeit keinen Rückenwind geben.
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Moody’s bringt Euroland ins Wanken
06.07.11
17:11