Sicherheit ist Trumpf und SFr Kurs steigt

Der Schweizer Franken setzte seine Rekordjagd fort. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) den offiziellen Referenzkurs auf EUR/CHF 1,2102 fixiert hatte am Freitagnachmittag, folgten erdrutschartige Verluste im Zuge der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichtes. In wenigen Stunden passierte der Euro SFr Kurs die Marken bei 1,2100 und 1,2000 und fiel auf EUR/CHF 1,1908.

In den USA hat sich die Wachstumsdelle des zweiten Quartals 2011 negativ auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Die Arbeitslosenrate erhöhte sich um 0,1 auf 9,2 Prozent. Der Beschäftigungszuwachs fiel mit einem Saldo von 18.000 neuen Jobs deutlich niedriger aus als von Analysten prognostiziert worden war. Volkswirtschaftler hatten mit einem fünfmal so hohen Stellenaufbau gerechnet.

Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt ist mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent deutlich besser. So verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 4.036 auf 110.378 im Juni 2011, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft mit. In der Eidgenossenschaft herrscht Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel. Sollte die Regierung nicht in der Lage sein genügend hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland anzuwerben, dann droht sich das langfristige Wachstumspotential zu verringern.

Wahrscheinlichkeit Staatspleite Portugal: 58 Prozent

Am Devisenmarkt bleibt der Euro gegenüber dem Schweizer Franken schwach, weil sich die Risikotoleranz vielen Anleger in der abgelaufenen Handelswoche verringert hat. Die Euro Kursentwicklung ist von 1,2345 auf 1,1908 CHF gefallen und konnte die positiven Grundtendenzen im Zuge der vorübergehenden Griechenland-Rettung nicht verteidigen.

Unterdessen sind die Prämien der Kreditausfallversicherungen für griechische- portugiesische- und irische Staatsanleihen auf Rekorde gestiegen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Aktuelle ergebe sich eine Wahrscheinlichkeit von 58 Prozent, dass Portugal Pleite gehe. Im Fall von Griechenland müssen Investoren doppelt so hohe Prämien zahlen wie bei Portugal. Um hellenische Staatsanleihen mit einem Wert von zehn Millionen Euro gegen den Ausfall abzusichern, ist eine Versicherungsprämie von 2,18 Millionen Euro erforderlich.