Am Devisenmarkt spielen die Wechselkurse weiterhin verrückt. So klettert der Euro in 42 Stunden von 1,0075 auf 1,0920 CHF. Die europäische Gemeinschaftswährung verteuert sich um +8,38 Prozent. Angesichts der kürze der Zeit und weil es sich um zwei so genannte Hauptwährungen handelt, ist diese Kursentwicklung besonders bemerkenswert.
Händler meinen, die Schweizerische Nationalbank (SNB) habe ihre Finger im Spiel. Eine überraschende Devisenintervention könnte die SNB genutzt haben, um eine Abschwächung des Schweizer Frankens herbeizuführen. Zu dem großen Euro-Anstieg dürfte auch die verbesserte Lage an den Aktienmärkten in Verbindung mit höherer Risikotoleranz und ein Interview von SNB-Vizepräsident Thomas Jordan mit dem Tagesanzeiger beitragen.
Eine vorübergehende Anbindung des Frankens an den Euro wäre mit dem Mandat der Schweizerischen Nationalbank kompatibel, so Jordan. „Solange ein fester Wechselkurssystem zum Euro mit der langfristigen Preisstabilität vereinbar ist, sind vorübergehende Maßnahmen, welche den Wechselkurs beeinflussen, in unserem Mandat enthalten“, erläutert der SNB-Vize.
Notenbank-Chef Philipp Hildebrand hatte in der letzten Woche gesagt, dass der Schweizer Franken absurd hoch bewertet sei. Bisher versucht die SNB in erster Linie durch eine überbordende Liquidität und einer regelrechten Franken-Schwemme ihre eigene Währung unattraktiv zu machen. So senkte die Nationalbank den Dreimonats-Libor von 0,25 auf 0,00 Prozent und erhöhte die Sichteinlagen der Banken von 30 auf 120 Milliarden Sfr.
Unterdessen macht auch der US-Dollar Wechselkurs zum Franken einen Riesensatz nach oben. Die Devisennotierung steigt von USD/CHF 0,7070 auf 0,7685 (+8,69 Prozent). Aktuell besitzt die eidgenössische Währung einen Gegenwert von 1,3012 Dollar. Vor zwei Tagen lag der Umtauschkurs noch bei 1,4144 Dollar.
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Euro mit Riesensatz von 1,01 auf 1,09 CHF
11.08.11
16:43