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Euro Sfr Kurs prasselt runter auf 1,15
31.08.11
19:57
Der Schweizer Franken (Sfr) wird wieder stärker. So hat der Eurokurs das Nachsehen und fällt auf 1,1539 Sfr am letzten Handelstag im August 2011. Italiens Schuldensituation bereitet vielen Anlegern weiterhin Sorge. Zwar kann sich die Berlusconi-Regierung 3,5 Milliarden Euro über die Platzierung von zehnjährigen Staatsanleihen besorgen. Allerdings ist das Investoren-Interesse an den Schuldtiteln sehr überschaubar.
Die Nachfrage nach den römischen Obligationen überstieg um das 1,27fache das Angebot. Ende Juli 2011 war eine vergleichbare Platzierung um das 1,38fache überzeichnet. Ohne die umfassenden Käufe von italienischen Staatsanleihen durch Europäische Zentralbank (EZB) am Sekundärmarkt, wäre es womöglich eng geworden. Platzierungen von Staatsanleihen können auch fehlschlagen.
Nachrichten vom Arbeitsmarkt in Euroland drücken die Stimmung zusätzlich. So liegt die durchschnittliche Arbeitslosenrate in den 17 Euroländern bei 10,0 Prozent. Im Vergleich zu den USA ist die Zahl der Erwerbslosen um 0,9 Prozent höher. Gegenüber der Schweiz ist der Abstand besonders groß. In der Eidgenossenschaft herrscht trotz der Frankenstärke Vollbeschäftigung mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent.
Unterdessen lässt die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Devisenmärkte noch zappeln. Die SNB verzichtet vorerst auf eine weitere Ausdehnung der Franken-Liquidität. Zuvor hatten die Währungshüter in drei Scheitern, jeweils mittwochs, die Sichtguthaben der Geschäftsbanken bei der Nationalbank von 30 auf 200 Milliarden Sfr erhöht.
Aktuell sieht es danach aus, dass man der SNB im September 2011 erneut auf den Zahn fühlt. Die Finanzmärkte sind neugierig geworden, ab welchen Euro Sfr Kurs Niveau die Schweizerische Nationalbank beginnt nervös zu werden. Eine weitere Erhöhung der Sichtguthaben sowie die vorübergehende Anbindung des Frankens an den Euro sind nicht immer noch möglich.
Jedoch konnte die Nationalbank aufgrund des steilen Anstieg von EUR/CHF 1,0075 auf 1,1970 (+18,81 Prozent) zwischen dem 9. und dem 29. August 2011 ein wenig durchatmen. Der Chef des Euro Rettungsschirms (EFSF), Klaus Regling, rechnet damit, dass die Schuldenkrise innerhalb von zwei bis drei Jahren beigelegt sein wird.