Wie der Franken auf US-Abstufung reagiert
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Wie der Franken auf US-Abstufung reagiert

Am Devisenmarkt bereitet man sich auf eine erneute Handelswoche mit hohen Kursschwankungen vor. Die Ratingagentur Standard & Poor’s stufte am Freitag nach US-Börsenschluss die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten ab. So wurde die Bonitätsnote von „AAA“ auf „AA+“ gesenkt und bleibt mit einem negativen Ausblick versehen. Die USA besaßen bei dieser Agentur ein „Triple A“ Rating seit dem Jahr 1941.

Zuvor hatte sich der Eurokurs gegenüber dem Schweizer Franken erholt. Die europäische Einheitswährung war in wenigen Stunden von EUR/CHF 1,0710 auf 1,0982 geklettert. Die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten verbesserte sich, nach einem besser als erwarteten US-Arbeitsmarktbericht. Der Beschäftigungsaufbau fiel mit 117.000 Jobs deutlich höher aus als prognostiziert worden war. Die Arbeitslosenrate verringerte sich von 9,2 auf 9,1 Prozent.

Börsen-Crash

Die Reaktion der Finanzmärkte auf die Abstufung der Vereinigten Staaten steht noch aus. Mit einem Börsen-Crash rechnen die wenigsten, weil die Fundamentaldaten recht solide seien. Allerdings könnte sich Talfahrt an den Aktienmärkten noch ein wenig fortsetzen. Der SMI Index fiel von 6.042,06 auf 5.172,06 Zählern (-14,39 Prozent) zwischen dem 21. Juli und dem 5. August 2011.

Das deutsche Aktienbarometer Dax rauschte runter von 7.349,45 auf 6.236,16 Punkte (-15,15 Prozent) während der Dow Jones Leitindex aus den USA von 12.724,41 auf 11.444,61 Punkte (-10,06 Prozent) fiel. Gold als sicherer Hafen bleibt gesucht und so kletterte der Goldpreis auf 1.684,90 Dollar am 4. August 2011. Damit die inflationsbereinigte Goldpreisentwicklung ein Allzeithoch erreicht, müsste das gelbe Edelmetall auf 2.500 Dollar steigen.

Standard & Poor’s begründet die Herabstufung der USA mit den Beschlüssen zur Haushaltskonsolidierung im Rahmen der Anhebung der US-Schuldengrenze. Die geplanten Einsparungen in Höhe von 2,5 Billionen Dollar gehen der Agentur nicht weit genug. Darüber hinaus kritisierten die Kreditwächter den Entscheidungsfindungsprozess und sprechen in diesem Zusammenhang von politischen Risiken. Demokraten und Republikaner hatten sich wochenlang gestritten und konnten sich erst in letzter Sekunde auf eine Anhebung der Schuldengrenze einigen.