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Aktueller Eurokurs CHF 1,2043
13.09.11
09:52
Der Eurokurs fällt auf 1,2043 CHF und kommt dem Mindestkurs bei 1,20 bedrohlich nahe. Eine abermalige Zuspitzung der Griechenland-Krise bringt die europäische Gemeinschaftswährung unter Verkaufsdruck. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) verteidigt jedoch erfolgreich die Marke von EUR/CHF 1,20 und signalisiert Entschlossenheit.
Aus Deutschland werden die Stimmen lauter, die ein Ende der Hilfszahlungen an Griechenland fordern. Die Regierung in Athen hat bisher nicht die geforderten Sparziele erreicht. Nun will Ministerpräsident Papandreou mit einer Immobiliensteuer in letzte Sekunde das Ruder herumreißen. Stimmen aus dem Internationalen Währungsfonds (IWF) signalisieren, dass es diesmal wohl noch einmal gut gehen werde, berichtet das Wall Street Journal. So wird Athen die September-Kredittranche in Höhe von acht Milliarden Euro wahrscheinlich bekommen.
Allerdings ist es wohl die letzte Chance für Griechenland. Wenn sich die Papandreou weiterhin scheut Privatisierungen anzugehen und den Staatsapparat zu verschlanken, dann werden sich die Geldgeber wohl bei der Auszahlung der Kredittranche für Dezember 2011 sperren. Portugal zeigt, dass man trotz schwachem wirtschaftlichen Umfeld Fortschritte bei den Sparanstrengungen machen kann. So kann die Regierung in Lissabon die Auflagen des IWF und der EU erfüllen und bekommt neue Hilfsgelder in Höhe von vier Milliarden Euro.
Unterdessen teilt die Ratinagentur Moody’s Investor Service mit, dass der von der SNB verordnete Eurokurs über 1,20 CHF positiv für die Bonität eidgenössischer Banken und des Schweizer Staates sei. Die Aufwertung des Schweizer Frankens habe einen negativen Einfluss auf die Cost-Income Ratios der Schweizer Geldinstitute gehabt. Dies sei dem Umstand geschuldet gewesen, dass ein signifikanter Teil der Erträge der Banken an ausländische Währungen gebunden sei.
Devisenfachleute rechnen damit, dass die Kopplung des Schweizer Frankens an den Eurokurs mehrere Jahre dauern könnte. Dabei wird auf die Anbindung des Schweizer Frankens an die Deutsche Mark verwiesen zwischen 1978 und 1981. Die aktuelle Teuerung in der Schweiz von 0,2 Prozent gibt der Nationalbank sehr viel Spielraum, unbegrenzt Devisen zu kaufen.