„Ohne die stabilisierende Wirkung des EUR/CHF Mindestkurses bestünde erhebliche Rezessionsgefahr“, teilt die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit. Der Eurokurs aktuell pendelt in einem sehr engen Korridor zwischen 1,2022 und 1,2091 CHF. Die SNB schafft es bisher nicht die Kursentwicklung nach oben zu bringen. Es droht weiterhin eine Verletzung des Mindestkurses bei EUR/CHF 1,2000, was automatisierte Verkaufsaufträge auslösen dürfte und zu einem unkontrollierbaren Kurssturz führen könnte.
Neben dem Wirtschaftswachstum sorgen sich die eidgenössischen Währungshüter um die Preisstabilität. Die Abwärtsrisiken für die Inflation haben sich erhöht. So prognostiziert die Nationalbank für dieses Jahr einen Anstieg der Konsumentenpreise um +0,4 Prozent. Die Inflationsprognose für 2012 liegt bei -0,3 Prozent. Für das Jahr 2013 rechnet man mit dem Ende der Deflation und einer durchschnittlichen Teuerung von +0,5 Prozent. Die Annahmen basierten auf einem Dreimonats-Libor von 0,00 Prozent und einen schwächeren Schweizer Franken Kurs, teilt die SNB mit.
Aufgrund der Deflationsgefahren besitzt die Nationalbank sehr viel Spielraum, um mit der Aufrechterhaltung des Euro CHF Mindestkurses bei 1,20 ernst zu machen. In ihrer aktuellen Medienmitteilung vom 15. September 2011 bekräftigt die SNB die Bereitschaft unbegrenzt Devisen zu kaufen. Währungsfachleute schätzen, dass die Schweiz im Zuge der Interventionen am Devisenmarkt zwischen 360 und 730 Milliarden Euro an Reserven anhäufen könnte.
EUR/USD, Industrieproduktion
Für den Eurokurs wird es aktuell immer enger gegenüber dem Dollar. Bei der Euro USD Kursentwicklung wird deutlich, welchem enormen Verkaufsdruck sich die Schweizerische Nationalbank in den Weg stellen muss. Der Wechselkurs fiel von EUR/USD 1,4548 auf 1,3495 (-7,24 Prozent) zwischen dem 29. August und dem 12. September 2011. Anschließend erholte sich die europäische Gemeinschaftswährung und wird derzeit bei EUR/USD 1,3750 gehandelt. Der Dollar kostet 0,7272 Euro.
Konjunkturdaten aus der Schweiz fallen deutlich besser aus als erwartet. Sie liegen allerdings zu weit in der Vergangenheit, um einen Rückschluss auf die aktuelle Wirtschaftsentwicklung zu liefern. Die eidgenössische Industrieproduktion erhöhte sich um +3,6 Prozent im zweiten Quartal 2011 gegenüber dem Vorquartal. Auf Jahressicht konnte ein Anstieg des industriellen Outputs um +2,3 Prozent verbucht werden.
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Ohne Mindestkurs droht Rezession
15.09.11
12:09