Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bindet den Franken an den Euro. So legt die SNB einen Mindestkurs von EUR/CHF 1,20 fest. Man werde ab sofort am Devisenmarkt keinen Euro Franken Kurs unterhalb von 1,20 tolerieren, verkündet die Notenbank in einer aktuelle Medienmitteilung. Der Eurokurs macht einen Riesensprung und klettert in wenigen Minuten von 1,1156 auf 1,2028 CHF (+7,82 Prozent).
Jetzt ist die Katze aus dem Sack
Der Mindestkurs, den SNB-Präsident Philipp Hildebrand festlegt, ist identische mit der Forderung des Verbandes Schweizer Unternehmer (Economiesuisse). Deren Präsident, Gerold Bührer, forderte am Wochenende in einem Interview mit der „SonntagsZeitung“ einen Wechselkurs von mindestens EUR/CHF 1,20. Dies sei erforderlich, damit die Firmen überleben und in der üblichen Art und Weise ihrer Geschäftstätigkeit nachgehen könnten, so Bührer.
„Der Schweizer Franken ist auch bei 1,20 pro Euro hoch bewertet und sollte sich über die Zeit weiter abschwächen“, teilt die Nationalbank ferner mit. Man werde weiter Maßnahmen ergreifen, falls sich die wirtschaftlichen Aussichten und die deflationären Risiken verschlimmern.
Neben dem Frankenkurs wird die eidgenössische Wirtschaft von Abwärtsrisiken für die Preisstabilität bedroht. Die Konsumentenpreise fielen um -0,3 Prozent im August 2011 gegenüber dem Vormonat, meldete das Bundesamt für Statistik. Analysten hatten mit einer monatlichen Inflationsrate von -0,1 Prozent gerechnet. Die Teuerung auf Jahressicht liegt bei +0,2 Prozent.