Eurokurs packt 1,24 CHF vorerst nicht

Der Eurokurs klettert zwar während der abgelaufenen Handelswoche täglich über die Marke von 1,24 CHF. Allerdings kann sich die europäische Gemeinschaftswährung nicht behaupten und steht aktuell bei 1,2373 Schweizer Franken. Das offizielle Zahlungsmittel der Schweiz und Liechtensteins kostet 80,82 Euro-Cents.

Jedoch befindet sich die Euro Kursentwicklung weiterhin recht deutlich über dem von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verordneten Mindestkurs bei EUR/CHF 1,2000. Eine Anhebung der Untergrenze sei unwahrscheinlich, sagte der Devisenstratege Chris Walker von der UBS Niederlassung in London.

Der Euro lukte auch immer wieder über 1,2400 Franken, weil die Eurogruppe plant, Nägel mit Köpfen zu machen bei der Bekämpfung der Schuldenkrise. So will man offenbar die Banken dazu zwingen, ihre Kernkapitalquote auf mindestens neun Prozent zu erhöhen. Dies sei notwendig, um sich vor den Risiken bei Staatsanleihen zu wappnen, sagte der französische Finanzminister Francois Baroin.

Darüber hinaus dürfte die Feuerkraft des Rettungsschirms (EFSF) vergrößert werden. Am wahrscheinlichste gilt mittlerweile, dass der EFSF bei der Platzierung von Staatsanleihen krisengeschüttelter Euroländer eine Garantie in Höhe von 20 bis 30 Prozent übernimmt. Dadurch könnte sich das Volumen des Rettungsschirms von 440 auf 2.200 Milliarden Euro verfünffachen.

Wenn es die Eurogruppe bis zum G20-Gipfel am 3./4. November 2011 schaffen sollte eine tragfähiges Lösungskonzept zur Beiliegung der Schuldenkrise auf die Beine zu stellen, kann man mit weiterer Hilfe rechnen. Aufstrebende Volkswirtschaften wie China und Brasilien wären sodann bereit den Internationalen Währungsfonds (IWF) mit zusätzlich Geldmitteln auszustatten, berichten Beobachter.

Der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken dürfte sich daher weiter erholen. Wenn die Angst vor der Schuldenkrise verschwindet, könnte der Eurokurs noch in diesem Jahr über die Marke von 1,30 CHF steigen, prognostizieren Devisenhändler.