Frankenkurs profitiert von Italien-Panik
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Frankenkurs profitiert von Italien-Panik


Italien tritt an die Stelle Griechenlands und hält die Finanzwelt in Angst und Spannung. Die Nachfrage nach Sicherheit ist groß und ermöglicht eine dreitägige Bergfahrt des Schweizer Frankens. Die eidgenössische Währung verteuerte sich von 80,28 auf 81,43 Euro-Cents. Die von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) weiterhin gültige Wechselkursobergrenze befindet sich bei 83,33 Euro-Cents.

Investoren beobachten mit Argusaugen den Zinskupon von zehnjährigen Staatsanleihen des Stiefellandes. Die Renditen kletterten gestern auf 7,46 Prozent und liegen aktuell bei 7,26 Prozent. Die Sieben-Prozent-Marke gilt als kritisch. Als zehnjährige Schuldtitel von Griechenland, Irland und Portugal über diese Marke kletterten, mussten die Länder externe Finanzhilfe beantragen.

Allerdings ist Italiens zu groß, um unter den Rettungsschirm zu schlüpfen. Die Eurogruppe bestätigte, dass man keinen Rettungsplan für Italien habe. Unterdessen versuchen die italienischen Parlamentarier Gesetzesvorlagen im Eiltempo durch beide Kammern zu bringen. Mit Sparmaßnahmen und Beschlüssen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit soll in wenigen Tagen nachgeholt werden, was man in den letzten zehn Jahren versäumte.

Die italienische Industrieproduktion fiel so stark wie zuletzt vor zwei Jahren und zeigt, dass Italien in eine Rezession rutscht. Der industrielle Output verringerte sich um -4,8 Prozent im September 2011 gegenüber dem Vormonat. Analysten hatten mit einem etwa halb so großen Rückgang in der Größenordnung von -2,6 Prozent gerechnet.

Der Eurokurs stabilisiert sich und steht um 13:00 Uhr MEZ bei 1,2301 CHF. Damit hat der Schweizer Franken einen Gegenwert von 81,29 Euro-Cents. Der Dollarkurs CHF notiert bei USD/CHF 0,9055, während die europäische Gemeinschaftswährung im Sog der Italien-Angst nur noch 1,3580 Dollar kostet. Vor zwei Wochen stand der Wechselkurs noch bei EUR/USD 1,4246.