Euro unter 1,22 CHF nach Kims Tod
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Euro unter 1,22 CHF nach Kims Tod


Der Tod des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-il erhöht die Nachfrage nach dem Schweizer Franken. Die unmittelbaren Nachbarn des stalinistischen Regimes, Südkorea und Japan, befürchten ein Machtvakuum und versetzen ihre Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft. Gleichzeitig profitiert die Währung der politisch stets neutralen Schweiz. Der Eurokurs fällt unter die Marke von 1,22 CHF.

Im asiatischen Handel verringert sich der Außenwert des Euros um -0,26 Prozent gegenüber dem Franken. Die Euro Kursentwicklung fällt auf 1,2180 CHF und markiert ein Sieben-Wochen-Tief. Durch eine dreitägige Talfahrt, die nach der geldpolitischen Sitzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am letzten Donnerstag begann, steht der Eurokurs aktuell so niedrig wie zuletzt am 4. November 2011.

Draghis Absage

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, sagte in ungewohnter Deutlichkeit, dass man nicht unbegrenzt Staatsanleihen von klammen Euroländern kaufen werde. Die Notenbank sei an ihr Mandat für Preisstabilität zu sorgen fest gebunden. Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger im Euroraum könne nicht wiederhergestellt werden, wenn die Glaubwürdigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) zerstört sei, erläuterte Draghi gegenüber der Financial Times.

Viele Ökonomen und Analysten aus dem angelsächsischen Raum haben in den vergangen Wochen laufend wiederholt, dass nur unbegrenzte Käufe von Staatsanleihen durch die EZB zu einer Beilegung der Schuldenkrise führen könnten. Dem widersprach nun auch der Chef des Euro-Rettungsschirms (EFSF), Klaus Regling.

Der Deutsche sagte, dass der Notfallfonds für das Jahr 2012 bereits 600 Milliarden Euro in seiner Kriegskasse habe. Gleichzeitig verwundere es ihn (Regling), dass er fast täglich lese, nur die Europäische Zentralbank könne die Krise lösen. Um angeschlagene Banken im Euroraum zu rekapitalisieren, werde man voraussichtlich 50 Milliarden Euro benötigen, prognostizierte Regling auf einer Konferenz in Rom.