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UBS prognostiziert Schweizer Rezession
02.12.11
10:44
„Die Schweizer Wirtschaft wird wahrscheinlich in den nächsten Monaten in eine Rezession schlüpfen“, prognostiziert der Volkswirt Reto Huenerwadel von der UBS. So habe die konjunkturelle Talfahrt der Europäischen Union schwerwiegende Auswirkungen auf die Alpenrepublik. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist der Meinung, dass sich die Eurozone bereits in einer Rezession befindet, die bis zu Beginn des zweiten Quartals 2012 andauern dürfte.
Unterdessen kann sich der Eurokurs gegenüber dem Schweizer Franken wieder erholen und kratzt an der Marke von EUR/CHF 1,24. Im Verlauf des amerikanischen Handelsgeschehens zum Monatsauftakt schoss der Euro in wenigen Minuten von 1,2256 auf 1,2394 CHF (+1,12 Prozent) nach oben. Hintergrund ist ein Interview der Schweizer Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf mit der Nachrichtenagentur Reuters.
So hatte die Schweizer Kassenwärterin bereits Anfang November 2011 gesagt, dass die Nationalbank politische Unterstützung benötige, um den Mindestkurs bei EUR/CHF 1,20 sicherzustellen. Gesten wurde durch eine Parlamentsanfrage bekannt, dass die eidgenössische Regierung Kapitalkontrollen und negative Zinssätze in Erwägung zieht. Man müsse sich auf gewisse Entwicklung vorbereiten in der Hoffnung sie nicht verwirklichen zu müssen, sagte Widmer-Schlumpf.
Schwache Detailhandelsumsätze untermauern den Aufwärtsdrang des Euro, der um 10:40 Uhr MEZ bei 1,2350 Franken steht. Die Einzelhändler verbuchten ein Umsatzrückgang von -0,2 Prozent im Oktober 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat. Analysten hatten mit einem Anstieg von +1,2 Prozent gerechnet. Gleichzeitig korrigierte das Bundesamt für Statistik die Einzelhandelsumsätze für den Beobachtungszeitraum September 2010 bis September 2011 nachträglich von -0,9 Prozent auf -1,4 Prozent nach unten.
Die amerikanische Arbeitslosenrate verharrte im November 2011 bei 9,0 Prozent, prognostizieren Volkswirte vor der Veröffentlichung des für die Finanzmärkte extrem wichtigen US-Arbeitsmarktberichtes. Die Experten erwarten einen Beschäftigungsaufbau in Höhe von 126.000 Stellen, der allerdings nicht ausreichen dürfte, um die Arbeitslosenquote unter die Marke von neun Prozent zu drücken. Der mit viel Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht wird um 14:30 Uhr MEZ veröffentlicht.