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Immobilienblase durch Mindestkurs
26.01.12
18:46
„Der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) festgesetzte Mindestkurs könnte zu einer Überhitzung der eidgenössischen Wirtschaft führen.“ Zu diesem Ergebnis kommt das Financial Stability Borad (FSB) der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) in Basel. Die Kombination von Wechselkursuntergrenze und ausgedehnter Niedrigzinsphase würde zu Ungleichgewichten auf dem Immobilienmarkt führen, teilt der FSB in einer Länderüberprüfung der Schweiz mit.
Unterdessen fällt der Eurokurs wieder unter die Marke von 1,21 CHF. Der Tageskurs steht bei EUR/CHF 1,2068 um 18:30 Uhr MEZ. Die Ankündigung der US-Notenbank Fed, die Leitzinsen bis weit ins Jahr 2014 bei 0-0,25 Prozent zu belassen, zeigt in erster Linie beim Dollarkurs CHF ihre Wirkung. So fällt das Devisenpaar auf USD/CHF 0,9156 und markiert den niedrigsten Stand seit dem 2. Dezember 2011. Der Franken verteuert sich auf 1,0922 Dollar.
Die Nationalbank hat derzeit fast keine Möglichkeit gegen die Häuserblase vorzugehen. So kann sie die Leitzinsen nicht erhöhen, weil man damit die Konjunktur abwürgen und womöglich eine Deflationsspirale verursachen würde. Darüber hinaus dürfte sich durch eine Erhöhung des 3-Monats-Libors, der aktuell bei 0,07 Prozent liegt, der Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken weiter vergrößern.
„Augen zu und durch“, heißt es für die Schweiz. Im Gegensatz zu vielen Euroländern waren die Schweizer in der Vergangenheit wirtschaftlich und fiskalpolitisch zu erfolgreich. Dies spiegelt sich nun durch ständigen Aufwertungsdruck im Schweizer Franken wieder, der die Exportwirtschaft lähmt und gleichzeitig Deflationsgefahren heraufbeschwört. Ohne den Mindestkurs bei EUR/CHF 1,20 würden die Konsumentenpreise noch deutlich stärker fallen. Die jährliche Teuerung liegt aktuell bei -0,7 Prozent.