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Keine Alternative zum Mindestkurs
21.01.12
11:29
„Es gibt im Moment schlicht keine Alternative zur Wechselkursuntergrenze“, sagt Thomas Jordan in seiner Funktion als interimistischer Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB). „Ohne die Einführung des Mindestkurses wäre der Franken noch stärker“, prophezeit der SNB-Chef in einem Interview mit der „Neue Zürcher Zeitung“.
Viele Exportunternehmen würden sich ein konsequenteres Vorgehen bei der Verteidigung der 1,20er Untergrenze wünschen. So steht der Eurokurs aktuell bei 1,2082 CHF und befindet sich lediglich um 0,68 Prozent über dem Mindestkurs. Unter Ex-Notenbankchef Philipp Hildebrand schaffte es die Kursentwicklung Anfang Dezember 2011 auf EUR/CHF 1,2443 vorzustoßen.
Die Untergrenze werde beibehalten, solange wie nötig. Der Mindestkurs gelte auf unbestimmte Zeit und man werde ihn mit aller Konsequenz durchsetzen, sagte Jordan gegenüber NZZ. Indirekt deutet er sogar eine Erhöhung der Wechselkursuntergrenze an, falls es die wirtschaftliche Entwicklung und die deflationären Risiken erforderten.
Bisher gebe es keine Anzeichen einer überschäumenden Teuerung, wovor viele Kritiker der extrem expansiven Geldpolitik immer wieder warnen. Die Wirtschaftsteilnehmer hätten bisher nicht ihre Inflationserwartungen geändert. So verlangten Investoren keine höheren Zinsen für den Erwerb von Bundesobligationen. Die Lohnabschlüsse deuteten auch nicht auf eine Änderung der Teuerungsaussichten hin, erläutert Jordan.
Neben dem Eurokurs hat es aktuell auch der Dollarkurs CHF schwer. So kann die US-Währung ihre Gewinne nicht halten und fällt in den letzten fünf Handelstagen von USD/CHF 0,9573 auf 0,9305 (-2,80 Prozent). Trotzdem erachten viele Devisenexperten einen Anstieg beim Dollarkurs CHF über die Parität bis zur Jahreshälfte für wahrscheinlich.