Am Devisenmarkt geht es mit dem Euro wieder den Bach runter. Der Umrechnungskurs EUR/CHF beendet die erste Handelswoche des Jahres bei 1,2145. Zwar kann der Eurokurs am Mittwoch auf 1,2195 CHF steigen. Allerdings reicht der Rückenwind nicht aus um die Marke von EUR/CHF 1,22 zu passieren. Zentrale Fundamentaldaten untermauern die Aufwertung des Schweizer Frankens.
Der Schweizer Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe macht, trotz Frankenstärke und Wirtschaftsabkühlung, einen Riesensprung nach oben. Der Index klettert von 44,8 auf 50,7 Punkte. Analysten gingen von einem leichten Rückgang auf 44,5 Zähler aus für den Berichtsmonat Dezember 2011. Der eidgenössische PMI liegt im Gegensatz zu den Gegenstücken der Eurozone über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert eine wirtschaftliche Expansion.
Für Anleihe-Investoren ist die Teuerung in der Schweiz von zentraler Bedeutung. Die Konsumentenpreise fallen mit einer Geschwindigkeit von minus 0,7 Prozent im Dezember 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit erhöht sich der Realzins für zehnjährige Bundesanleihen der Eidgenossenschaft auf 1,50 Prozent. Nominal notieren die als besonders sicher geltenden Staatsanleihen aktuell bei 0,80 Prozent.
Clevere Investoren sichern sich gegen das EUR/CHF Wechselkursrisiko, nämlich einem steilen Anstieg des Euros, ab und kaufen Schweizer Staatsanleihen. In der Sicherheit und Laufzeit vergleichbare Schuldtitel der Bundesrepublik Deutschland werden real mit minus 0,50 Prozent verzinst, österreichische Staatspapiere mit minus 0,16 Prozent. Warum soll man in der Eurozone sein Geld verbrennen, wenn die Schweiz alle Sicherheit dieser Welt und positive Renditen bietet?