Der eidgenössische Franken wird ein wenig weicher. So klettert der Eurokurs zum Wochenschluss auf 1,2078 CHF. Die anziehende Risikobereitschaft nach der Veröffentlichung eines überaus positiven US-Arbeitsmarktberichtes kommt der europäischen Gemeinschaftswährung zugute. Von einer Trendwende aus technischer Sicht kann jedoch noch keine Rede sein.
In den Vereinigten Staaten geht die Arbeitslosenrate um 0,2 auf 8,3 Prozent zurück. Analysten rechneten mit einem Verharren bei 8,5 Prozent. Der Beschäftigungsaufbau hat trotz kalter Jahreszeit in vielen US-Bundesstaaten einen Zahn zugelegt. Unter dem Strich wurden 243.000 Jobs geschaffen im Berichtsmonat Januar 2012. Auch hier lagen die Finanzmarktexperten mit ihren Prognosen deutlich daneben. So erwartete man lediglich ein Plus von 150.000 Jobs.
Für Charttechniker ist es zu früh von einer Trendwende beim Euro CHF Kurs zu sprechen. So kann die Einheitswährung zwar die letzten drei Handelstage gegenüber dem Schweizer Franken zulegen. Allerdings fällt der kumulierte Anstieg von EUR/CHF 1,2032 auf 1,2078 mit 0,38 Prozent recht mickrig aus. Darüber hinaus konnte die Abwärtstrendlinie noch nicht übersprungen werden.
Spitz auf Knopf
Unterdessen bekräftigen die politischen Entscheidungsträger der Schweiz ihre Unterstützung für den Mindestkurs. Das siebenköpfige Kabinett teilte mit, dass die Untergrenze erforderlich sei und ein absolutes Minimum darstelle. Selbst die eher Mindestkurs kritisch einzustufende Schweizerische Volkspartei (SVP) schloss sich dieser Erklärung an.
Wie Spitz auf Knopf das Interventionsspiel des interimistischen SNB-Chef Thomas Jordan steht, zeigt ein Bericht von cash.ch. Dort wird berichtet, dass zwischen Eurokursen von 1,1980 und 1,2000 CHF Verkaufsaufträge (sog. Stop-Loss Order) im Umfang von mehr als 20 Milliarden Franken liegen. Wenn diese Aufträge ausgelöst werden würde, stünde die Nationalbank vor einem enormen Glaubwürdigkeitsproblem.
Es muss beachtet werden, dass nicht nur Hedge Fonds und Großspekulanten vom das Lostreten der Stop-Loss Aufträge profitieren könnten, wenn sie zuvor entsprechenden Wetten auf einen fallenden Euro CHF Kurs abgeschlossen hätten. Auch die Banken als dominierende „Market Maker“ im Bereich Forex-Devisenhandel profitierten durch das Auslösen der Stop-Loss, weil sie Kommissionszahlungen vereinnahmen würden.