Exportüberschuss schmilzt zusammen
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Exportüberschuss schmilzt zusammen

„Starker Franken, schwacher Außenhandel“, ist die Überschrift der Medienmitteilung zum Schweizer Außenhandel der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV). Der Exportüberschuss fällt mit 2,07 Milliarden Sfr. geringer aus als erwartet. Analysten rechneten mit einem Außenbeitrag in der Größenordnung von 2,85 Milliarden Sfr. für den Berichtsmonat Dezember 2011.

Der Wechselkurs Euro Franken nutzt die schwachen Konjunkturdaten, um sich weiter vom Mindestkurs bei EUR/CHF 1,20 zu entfernen. So klettert der Eurokurs auf 1,2065 CHF im europäischen Handel. Am Vortag rasselte die europäische Gemeinschaftswährung auf 1,2030 Schweizer Franken nach unten. Es drohte eine Verletzung der von der Nationalbank festgelegten Untergrenze.

„Neben der sich abschwächenden Konjunktur belastete vor allem der hohe Frankenkurs die Ausfuhrentwicklung“, erläutern die EZV-Volkswirte ihre Ausfuhrstatistik für das Gesamtjahr 2011. Die Schweiz exportierte im letzten Jahr Waren und Güter im Wert von 197,6 Milliarden Sfr. Die Importe hatten einen Gegenwert von 173,7 Milliarden Sfr.

Die Handelsbilanz 2011 wies zwar einen Rekordüberschuss von 23,9 Milliarden Sfr. auf und lag um mehr als vier Milliarden Sfr über 2010. Allerdings wäre deutlich mehr möglich gewesen, weil die Ausfuhren um knapp neun Milliarden Franken unter dem Rekordwert des Jahres 2008 zurückblieben.

Deutschland bleibt für die Schweiz der wichtigste Exportmarkt. Die Bundesrepublik nahm der Eidgenossenschaft um zwei Milliarden Sfr mehr Waren ab als im Vorjahr und speiste damit die Hälfte des Exportplus. Die Ausfuhren nach China kletterten um 20 Prozent, nach Indien um 15 Prozent und in die USA um zwei Prozent.