Die Abwärtsrisiken für die Preisstabilität in der Schweiz intensivieren sich. So fielen die Konsumentenpreise im Januar 2012 um -0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, teilt das Bundesamt für Statistik mit. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte bereits zuvor von dem Ergreifen weiterer Maßnahmen gesprochen, falls Deflationsrisiken dies erforderten.
Aktuell steht der Eurokurs bei 1,2093 CHF. Die europäische Gemeinschaftswährung senkt das Haupt ein wenig, nachdem sie zur Wochenmitte auf 1,2125 Schweizer Franken kletterte. Griechenland ist noch längst nicht aus dem Schneider, auch wenn die dortigen Politiker den Reformforderungen der Eurozone und des Internationalen Währungsfonds (IWF) zustimmen.
Sollte sich Abwärtsspirale bei der Schweizer Teuerung fortsetzen, könnte die Nationalbank den Mindestkurs auf EUR/CHF 1,25 oder gar 1.30 anheben. Dadurch würde sich die Investitionsplanung von exportorientierten Unternehmen weiter erleichtern. Begründen dürfte SNB-Präsident Thomas Jordan eine Erhöhung mit schwerwiegenden strukturellen Schäden der Schweizer Volkswirtschaft.
Eine Deflationsspirale ist besonders tückisch, wie das Beispiel Japan immer wieder vor Augen führt. Verbraucher üben Kaufzurückhaltung, weil sie damit rechnen, dass die Preise weiter sinken. Gleichzeitig schmelzen die Gewinne der Unternehmen. In der Schweiz könnte sich die Lage durch den überhitzten Immobilienmarkt verschärfen.
Betrachtet man das volkswirtschaftliche Gesamtumfeld, dann wäre unter Abwägung aller Risiken, eine Anhebung der Wechselkursuntergrenze für die SNB wohl das kleinste Übel. Darüber hinaus könnte die Berner Regierung ein Konjunkturprogramm auflegen.
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Negative Teuerung Schweiz belastet
10.02.12
12:11