Ein schwacher Euro sei gut für die Exporte und eine gute Nachricht für Europa, sagt der französische Präsident Nicolas Sarkozy in einem Gespräch mit dem Radiosender „France Inter“. Nachdem der Euro gegenüber dem Dollarkurs zum Wochenauftakt zeitweise auf 1,2995 abgerutscht war, erholte sich die Gemeinschaftswährung. Aktuell notiert der Wechselkurs bei EUR/USD 1,3140. Das Devisenpaar Euro Franken fällt von 1,2020 auf 1,2016.
„Ich möchte nur, dass sie reden und gesprächsbereit sind“, richtet Sarkozy an die Adresse der Europäische Zentralbank (EZB). Dabei verweist der französische Präsident, der sich in der Endphase seines Wahlkampfes befindet, auf die Beziehungen zwischen US-Regierungen und Fed. Die amerikanischen Währungshüter und Volksvertreter würden sich regelmäßig zum Mittagessen zusammenkommen.
Gleichzeitig unterstrich Sarkozy sein Bekenntnis zum Schuldenabbau und bekräftigte, dass Maßnahmen der Europäischen Zentralbank die Verringerung der Staatsschulden nicht ersetzen könnten. Wenn sich Frankreich in diesem Punkt möglicherweise mit der Hilfe Italiens gegenüber Deutschland, den Niederlanden und Finnland durchsetzt, dann dürfte es für die Schweizerische Nationalbank (SNB) noch schwieriger werden, den Mindestkurs zu verteidigen.
Morgen wird der Bundesrat wahrscheinlich den interimistischen Präsidenten Thomas Jordan zum dauerhaften Gouverneur der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ernennen. Es ist jedoch fraglich, ob Jordan durch ein offizielles Mandat der Volksvertreter von seiner passiven Verteidigung des Mindestkurses abrückt. Er könnte jedoch versuchen den Eurokurs dauerhaft über der Marke von 1,2030 CHF zu etablieren, um die zwischen Ende Januar und Anfang Februar vorherrschende Handelspanne wieder herzustellen.