Die Verunsicherung an den Finanzmärkten ist mit den Händen greifbar. Vor den Wahlen in Griechenland und Frankreich geht der Eurokurs auf Tauchstation. Politische Beobachter schauen in erster Linie auf die griechischen Wahlen. Sie könnten den Anfang eines Austritts der Hellenen aus der Eurozone markieren.
Aktuell notiert das Devisenpaar bei EUR/CHF 1,2011. Im späten US-Handel fiel die Euro Kursentwicklung zeitweise auf 1,2009 Schweizer Franken, den niedrigsten Stand seit dem 27. April 2012. Gegenüber dem US-Dollar gerät der Euro in einen noch stärkeren Abwärtssog. Zwischen dem 1. Mai und 4. Mai sinkt der Wechselkurs von EUR/USD 1,3283 auf 1,3082 (-1,51 Prozent).
Ein Wahlsieg des französischen Sozialisten François Hollande gegenüber Amtsinhaber Nicolas Sarkozy wäre keine Überraschung. Obwohl Hollande kein Sparfuchs ist, dürfte er sich damit zufrieden geben, wenn der Fiskalpakt auf dem EU-Gipfel im Juni um ein Wachstumsprotokoll ergänzt wird.
Troika verjagen
In Griechenland ist die Lage umso prekärer. Die jetzigen Regierungsparteien PASOK und Neue Demokratie könnten ihre absolute Mehrheit verlieren. Wäre sodann eine Mehrheit der Sitze im Parlament durch Parteien besetzt, die die Troika aus dem Land jagen wollen, dann könnte dies der Türöffner für einen Euro-Austritt sein.
Die Ratingagentur Fitch hat bereits angekündigt, alle Euroländer mit einem negativen Ausblick zu versehen, falls Griechenland die Drachme wieder einführt. Aus Brüssel ist hinter hervor gehaltener Hand zu hören, dass man die vorgezogenen Wahlen, die von dem Chef der Neuen Demokratie, Antonis Samaras, forcierte wurden, für unverantwortlich hält.
Der konservative Politiker spielt mit der Existenz des Euros, um seinen Erzrivalen von der PASOK eine Wahlniederlage beizubringen. Aktuelle Umfragen zeigen, dass Samaras nur eine Machtoption hat, wenn er mit den Sozialisten abermalig eine Koalitionsregierung bildet.
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Eurokurs taucht vor Wahlen auf 1,2009 CHF
05.05.12
11:53