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Kapitalkontrollen-Rückenwind auf 1,2030
28.05.12
11:57
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) denkt laut über Kapitalverkehrskontrollen nach. Notenbankchef Thomas Jordan lotet schon einmal Maßnahmen aus, um sie gegen einen Zusammenbruch des Euroraums zu wappnen. Die Aussicht, dass weniger ausländisches Kapital in die Schweiz fließen könnte, hilft dem Eurokurs CHF sich aus seiner Lethargie zu befreien.
Am Pfingstmontag klettert das Devisenpaar auf EUR/CHF 1,2030. Zum Ende der vergangenen Handelswoche notierte der Wechselkurs noch bei 1,2005. Gegenüber dem Dollar gelingt der europäischen Gemeinschaftswährung kein Befreiungsschlag. Zuletzt kostete der Euro 1,2573 Dollar. Das 22-Monats-Tief bei EUR/USD 1,2495 vom 25. Mai 2012 ist weniger als ein Cent entfernt.
„Wir müssen auch für den Fall der Fälle vorbereitet sein, dass die Währungsunion zusammenbricht, obwohl ich nicht damit rechne“, sagte Jordan der „SonntagsZeitung“. „Eine Maßnahme wären Kapitalverkehrskontrollen, also Vorkehrungen, die den Zufluss von Kapital in die Schweiz direkt beeinflussen.“
Als weitere Maßnahme dürfte Jordan, der der Arbeitsgruppe des Bundes angehört, die sich hauptsächlich auf Instrumente zur Bekämpfung der Frankenstärke konzentriert, negative Zinsen prüfen. So ist es vorstellbar, dass Geld aus dem Ausland, das unterjährig angelegt wird, eine Strafgebühr auferlegt bekommt. Langfristigen Investoren will man negative Zinsen und sinkende Sparguthaben offenbar nicht zumuten.