Die Teuerung der Schweiz birgt Deflationsgefahren. So fielen die Produzenten- und Importpreise auf Jahressicht um -2,3 Prozent, teilte das Bundesamt für Statistik mit. Bei der Monatsteuerung gab es im April 2012 einen Rückgang von -0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Analysten waren von einem Anstieg um 0,4 Prozent ausgegangen. Im März 2012 hatte die Preisentwicklung noch bei 0,3 Prozent gelegen.
Der Schweizer Franken befindet sich weiterhin in einer extrem engen Handelsspanne und notiert aktuell bei 1,2010 pro Euro. Damit kostet die eidgenössische Währung umgerechnet 83,26 Euro-Cents. Für den Wechselkurs Euro Dollar geht es zum Wochenauftakt auf 1,2860. Das Devisenpaar notiert so niedrig wie zuletzt am 19. Januar 2012.
Griechenland wird von Analysten am häufigsten genannt, um die Schwäche des Euros zu erklären. Ein erster Vermittlungsversuch des griechischen Präsidenten Karolos Papoulias scheiterte. Das marode Mittelmeerland steht weiterhin ohne Regierung da und steuert auf Neuwahlen hin, auch weil der Linkspopulist Alexis Tsipras, der die zweitstärkste politische Kraft des Landes vertritt, die Teilnahme an weiteren Gesprächen verweigert.
Schwache Konjunkturdaten intensivieren das negative Sentiment. Die Industrieproduktion im Euroraum sank um 0,3 Prozent, meldete die europäische Statistikbehörde Eurostat. Finanzmarktexperten hatten mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet für den Berichtszeitraum Februar bis März 2012.
Der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften die immer weiter auseinander klaffenden Zinsen große Sorgen bereiten. Die Zinskupons für spanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren klettern auf 6,29 Prozent. In Italien steigen die Zinsen auf 5,77 Prozent. Deutsche Bundesanleihen stehen wie ein Fels in der Brandung und rentieren mit 1,45 Prozent auf Rekordtiefs.