Die Teuerung in der Schweiz belief sich im April 2012 auf -1,00 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit verharrt die Inflationsrate auf dem Niveau des Vormonats. Es existieren immer noch signifikante Abwärtsrisiken für die Preisstabilität (Deflation). Weil der 3-Monats-Libor bei 0,11 Prozent liegt und nicht weiter gesenkt werden kann, müsste die Schweizerische Nationalbank ausufernde Deflationsgefahren notfalls mit einer Erhöhung der Devisenreserven bekämpfen, meinen Volkswirte.
Letztmalig befand sich die jährliche Teuerung der Schweiz im September 2011 im positiven Terrain. Damals kletterten die Konsumentenpreise innert Jahresfrist mit einer Geschwindigkeit von +0,5 Prozent. Zuvor hatte die Schweizerische Nationalbank die Geldmenge drastisch erhöht, indem sie die Sichtguthaben der Geschäftsbanken von 30 auf 200 Milliarden Franken angehoben hatte und durch die Einführung des Mindestkurses ihre Devisenreserven aufstockte.
Monatsteuerung positiv
Bei der Entwicklung der Monatsteuerung gab es einen Anstieg zwischen März und April 2012 um +0,1 Prozent, meldete das Bundesamt für Statistik (BFS). Die Zunahme führen die Statistiker hauptsächlich auf höhere Preise für Benzin, Bekleidung und Pauschalreisen zurück. In den Bereichen Heizöl und Hotellerie gab es hingegen eine sinkende Preisentwicklung. Importgüter lagen im Vergleich zum Vormonat um +0,4 Prozent höher.
Auch wegen der negativen Teuerung erfreuen sich Schweizer Bundesobligationen weiterhin großer Beliebtheit. Die eidgenössischen Schuldtitel mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentieren bei +0,66 Prozent. Addiert man die negative Inflation hinzu, ergibt sich eine reale Verzinsung von +1,66 Prozent. In der Sicherheit und Laufzeit vergleichbare Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland notieren real bei -0,53 Prozent. Wer dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble Geld leiht, macht ein Minusgeschäft.
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Teuerung Schweiz verharrt bei -1%
07.05.12
15:00