Deutschland drängt Spanien zu einer Flucht unter den Rettungsschirm. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble hätten ein solches Vorgehen in der zurückliegenden Woche verabredet, berichtet „Spiegel Online“. Schäuble habe den spanischen Finanzminister Luis de Guindos bei einem Berlin Besuch am letzten Mittwoch unter Druck gesetzt.
Nach „Spiegel“ Information wollen Merkel und Schäuble die spanischen Banken über den Rettungsschirm mit 50 bis 90 Milliarden Euro rekapitalisieren, auch um die Gefahr einzudämmen, dass sich die Schuldenkrise nach einem möglichen Ausscheiden Griechenlands verschärfe. Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy lehnt ein Hilfegesuch nicht mehr kategorisch ab.
„Wir werden aus eigener Anstrengung und mit der Unterstützung unserer EU-Partner das Unwetter überstehen“, sagte Rajoy. Gleichzeitig ließ er durchblicken nationale Haushaltskompetenz an eine neu zu schaffende Brüsseler-Behörde abzugeben. Dafür müsse es aber im Gegenzug gemeinsame Staatsanleihen (Eurobonds) geben.
Noch drei Monate
Unterdessen meldet sich der pensionierte US-Großinvestor George Soros zu Wort. Deutschland verbleibe zur Rettung des Euros noch rund drei Monate, sagte Soros auf einer Wirtschaftskonferenz im italienischen Trient. Es gehe darum die Finanzierungskosten für Schuldenländer in Form von niedrigen Zinsen abzumildern.
Die Schuldenkrise werde sich zum Herbst zuspitzen. Europa drohe ein verlorenes Jahrzehnt wie es Südamerika in den 1980er Jahren erlebt habe. Soros rechnet sogar damit, dass die Europäische Union zerstört werden könnte.
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Berlin drängt Madrid unter den Schirm
03.06.12
13:22