Die Hotellerie in der Schweiz leidet unter der Frankenstärke. Am stärksten ist der Rückgang bei den deutschen Logiernächten, welche im April 2012 um 33.000 Einheiten gegenüber dem Vorjahresmonat fielen, meldet das Bundesamt für Statistik. Aber auch die Übernachtungen von Inländern verzeichnete mit -7,1 Prozent eine überproportionale Abnahme.
Insgesamt belief sich die Anzahl ausländischer- und inländischer Logiernächte im April 2012 auf 2,29 Millionen. Das Ende der touristischen Wintersaison und die anhaltende Stärke des Schweizer Frankens verursachten ein Absinken der Übernachtungszahlen. Im März 2012 hatten die Logiernächte noch bei 2,41 Millionen gelegen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekämpft mit ihrem Franken Mindestkurs bei 1,20 pro Euro nicht nur Deflationsrisiken. Auch greift sie dem auf ausländische Gäste angewiesenen Hotelgewerbe unter die Arme. Die Anzahl der Logiernächte wäre vermutlich noch sehr viel stärker zurückgegangen, wenn der Eurokurs wie im August 2011 bei 1,01 CHF notieren würde.
Im April 2012 stockte die SNB den Gegenwert ihrer Devisenreserven um 66,2 Milliarden Franken auf, um die Untergrenze bei EUR/CHF 1,20 am Währungsmarkt durchzusetzen. Die Fremdwährungspositionen kletterten zwischen Ende April und Ende Mai 2012 überraschend stark von 237,6 auf 303,8 Milliarden Franken.
Ohne die Aufblähung der SNB-Bilanzsumme wären die Deflationsgefahren ausgeprägter. Im Mai 2012 sank der Landesindex der Konsumentenpreise um -1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Monatssteuerung stagnierte bei 0,0 Prozent. Die Teuerungsprognosen des Bundesamtes für Statistik von -0,4 Prozent (2012) und +0,5 Prozent (2013) könnten schon bald nach unten korrigiert werden.
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EURCHF Analyse
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Deutsche Logiernächte fallen um -9%
07.06.12
13:49