„Eines wissen wir ganz bestimmt, je länger wir daran festhalten, umso höher wird der Preis, den wir alle dafür bezahlen“, schreibt der ehemalige Chef der UBS Großbank, Oswald Grübel, in seiner Kolumne in der Zeitung „Sonntag“. Es geht um den Mindestkurs des Frankens gegenüber dem Euro, den die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 6. September 2011 auf 1,20 festlegte.
Dieser Tag werde in die Geschichte eingehen als derjenige, an dem die Nationalbank ihre Unabhängigkeit verlor, warnt Grübel. Die volkswirtschaftliche Basis des Frankens sei grundlegend besser als die des Euros. Der Schweizer Franken sei derzeit ein Euro. Es sei nur eine Frage der Zeit und der Entwicklung der Euro-Krise, dass diese Strategie aufgegeben werden müsse.
Aktuell notiert der Eurokurs gegenüber dem Schweizer Franken bei 1,2008. Die eidgenössische Währung besitzt einen Gegenwert von 83,28 Euro-Cents. Unterdessen kann sich der Euro zum Dollar durch einen Anstieg auf 1,2445 ein wenig erholen. Am Freitag stand das Devisenpaar noch bei EUR/USD 1,2288 und markierte ein 23-Monats-Tief.
CHF Prognose bei 0,93 pro Euro
„Wenn eine relativ kleine, gesunde Volkswirtschaft mit geringer Staatsverschuldung, wie die Schweiz, ihre Währung an einen vielfach größeren Wirtschaftsverbund mit einer künstlichen Transferwährung und hohen Staatsverschuldungen koppelt, übernimmt sie auch die entsprechenden Risiken“, erläutert Grübel.
Weil kein Ende der Schuldenkrise in Sicht ist („Noch drei Monate“) besteht fast keinerlei Hoffnung, dass es der Eurokurs aus eigener Kraft schaffen könnte Richtung 1,25 bzw. 1,30 CHF zu steigen, wie es von der Nationalbank favorisiert wird. Die Euro Kursentwicklung würde bei einem freien Wechselkurs bei 0,93 CHF stehen. Dies zeigen UBS-Berechnungen, die dem „Tagesanzeiger“ vorliegen.
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Mindestkurs-Ende nur Frage der Zeit
04.06.12
14:18